Madeline Miller

Das Lied des Achill

Cover: Das Lied des Achill
Eisele Verlag, München 2020
ISBN 9783961610822
Gebunden, 416 Seiten, 16,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Michael Windgassen. Achill, Sohn der Meeresgöttin Thetis und des König Peleus, ist stark, anmutig und schön - niemand, dem er begegnet, kann seinem Zauber widerstehen. Patroklos ist ein unbeholfener junger Prinz, der nach einem schockierenden Akt der Gewalt aus seinem Heimatland verbannt wurde. Ein Zufall führt die beiden schon als Kinder zusammen, und je mehr Zeit sie gemeinsam verbringen, desto enger wird das Band zwischen ihnen. Nach ihrer Ausbildung in der Kriegs- und Heilkunst durch den Zentauren Chiron erfahren sie vom Raub der Helena. Alle Helden Griechenlands sind aufgerufen, gegen die Spartaner in den Kampf zu ziehen, um die griechische Königin zurückzuerobern. Mit dem einzigen Ziel, ein ruhmreicher Krieger zu werden, zieht Achill in den Kampf um Troja. Getrieben aus Sorge um seinen Freund, weicht Patroklos ihm nicht von der Seite. Noch ahnen beide nicht, dass das Schicksal ihre Liebe herausfordern und ihnen ein schreckliches Opfer abverlangen wird.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 06.06.2020

Rezensent Stefan Hochgesand findet es zwar sehr erwartbar, sich für eine schwule Réécriture der Illias die Geschichte von Achill und Patroklos auszusuchen, lobt aber Millers kunstvolle Gestaltung ihres Erzählers Patroklos. Dem Kritiker zufolge ist der Autorin das Queering bei ihm deutlich besser gelungen als bei seinem berühmten Geliebten. Bei Achill erliegt Miller seiner Meinung nach doch ein wenig der Kriegerheroisierung, was dem Rezensenten aus zweierlei Gründen nicht gefällt: Erstens ist er Pazifist und zweitens hält er die Strategie, Schwule vor Effeminierung retten zu wollen, für fragwürdig.