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Stichwort
Todesstrafe
Rubrik: Berlinale Blog - 6 Artikel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 14.02.2012 […] der Staatsanwälte. Wer die Todesstrafe immer schon für ein geeignetes Sanktionsinstrument gehalten hat, wird angesichts dessen, was James Barnes, Joseph Garcia, Linda Carty, Hank Skinner und schließlich auch die jeweiligen Staatsanwälte über die Fälle zu erzählen haben, wahrscheinlich schwerlich von dieser Meinung abgebracht werden. Umgekehrt wird jeder Gegner der Todesstrafe gerade auch anhand Herzogs […]
"Ich will eins von vornherein klarstellen", sagt Werner Herzog dem zum Tode verurteilten James Barnes gleich direkt ins Gesicht, "ich bin kein Befürworter der Todesstrafe. Aber das muss nicht heißen, dass ich dich mag." Barnes zuckt kurz, versteht aber offenbar umgehend, was Sache ist, dass es hier nicht um eine Empathieshow geht. "Okay", sagt er kurz, verständig. Wie viele andere Figuren in Herzogs […] verfolgt Herzog auch eine Agenda: "Als Deutscher mit einem anderen historischen Hintergrund und als Gast der Vereinigten Staaten spreche ich mich bei allem gebotenen Respekt gegen die Praxis der Todesstrafe aus", sagt er anfangs jeder Episode. Doch anders als Michael Moore dies womöglich getan hätte, ist "Death Row" kein Plädoyerfilm, der zu seinem Material ein lediglich funktionalistisches Verhältnis […] Von
Thomas Groh
Außer Atem: Das Berlinale Blog 08.02.2003 […] wieder verlässt.
Am Anfang steht ein journalistischer Auftrag. David Gale (Kevin Spacey), einst renommierter Philosophieprofessor in Austin, Texas und zugleich einer der prominentesten Gegner der Todesstrafe, sitzt nun selbst als verurteilter Mörder in der Todeszelle. Er bittet Bitsey Bloom (Kate Winslett) - die Frau, die wir rennen sahen - zum exklusiven Gespräch, drei Tage lang, am vierten folgt das […] ahnt man schnell - und auch die letzte Pointe kennt man lange, bevor sie dann ins Bild findet.
Ohne zu viel zu verraten, ist so viel zu sagen: "The Life of David Gale" nähert sich dem Thema Todesstrafe auf denkwürdig absurde Weise. In der Auflösung erweist sich der Film nicht nur als himmelschreiend unglaubwürdig in seinen Motiv-Konstruktionen, sondern schlicht als reaktionär. Gewiss: Gezeigt wird […] Unschuldiger. Die Umstände aber, unter denen das geschieht, entwerten die politische Aussage des Films vollständig. Das Argument des möglichen Irrtums erweist sich als plumpe Fälschung, den Gegnern der Todesstrafe spielt das Drehbuch gezinkte Karten in die Hand.
Hinter dieser kaum fassbaren Torheit verschwinden beinahe all die anderen Untugenden, an denen der Film nicht arm ist. So wird etwa der komplexe […] Von
Ekkehard Knörer