Klaus Taschwer

Hochburg des Antisemitismus

Der Niedergang der Universität Wien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Cover: Hochburg des Antisemitismus
Czernin Verlag, Wien 2015
ISBN 9783707605334
Gebunden, 312 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Vieles ist über den Niedergang der Universität Wien nach dem "Anschluss" 1938 bekannt, als es zur größten rassistischen und politischen Vertreibungswelle kam, die es je an einer Hochschule gab. Weitgehend unerforscht blieben dabei bis jetzt allerdings der intellektuelle Aderlass und die antisemitische Gewalt, die bereits nach dem Ersten Weltkrieg an der Universität einsetzten. Jüdische und linke Studierende wurden regelmäßig verprügelt, Wissenschafter jüdischer Herkunft hatten keine Chance auf Karrieren - verhindert von geheimen antisemitischen Cliquen, die in diesem Buch erstmals aufgedeckt werden. Dieses universitäre Klima half, dem Nationalsozialismus in Österreich den Weg zu bereiten, und wirkte nach 1945 lange nach. Anhand zahlreicher neuer Quellen liefert Klaus Taschwer zum 650-Jahr-Jubiläum der Universität Wien erschreckende Einblicke in die Lage der Universität von den 1920er- bis in die 1960er-Jahre und schildert zahlreiche kaum oder gar nicht bekannte Details ihres Niedergangs.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.08.2015

Helmut Mayer weist am Ende seiner umfangreichen Besprechung zu Karl Sigmunds Geschichte des Wiener Kreises auf Klaus Taschwers Buch hin, das den Antisemitismus der Wiener Universität im 20. Jahrhundert beleuchtet. Mayer lernt vom Wissenschaftsjournalisten Taschwer, dass Wien von 1934 an mit viel eigenem Elan - und ganz ohne von deutschen Nazis dazu gezwungen werden zu müssen -  die jüdischen Wissenschaftler zu vertreiben begann und auch nach 1945 kaum Anstrengungen machte, sie zurückzuholen. Der Abstieg ins Provinzielle war damit für die Universität besiegelt.
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