Lucien Braun

Bilder der Philosophie

Cover: Bilder der Philosophie
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009
ISBN 9783534215058
Gebunden, 200 Seiten, 39,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Claudia Brede-Konersmann. Wie kann Philosophie in Bilder gefasst werden? Das ist die Frage, die sich der vorliegende Band stellt. Die großen Philosophen, entscheidende Momente der Philosophiegeschichte, aber auch Argumente und Theorien wurden und werden in Bildern und Graphiken dargestellt. Lucien Braun bietet eine einmalige Reise durch die Visualität des Denkens; dabei werden die Probleme erörtert, die entstehen, wenn Philosophisches anschaulich gemacht werden soll, gleichzeitig wird ein Fundus von 70 Bilddokumenten präsentiert, in dem auch abseitige und seltene Darstellungen berücksichtig sind. Die Darstellung auf der ersten Einbandseite verdeutlicht das: auf Jacques Reattus Bild "Der Triumph der Zivilisation" (1793-1795) feiern allegorische Figuren in erhabener Pose den Sieg des Lichtes über die Finsternis. Durch dieses und andere Beispiele entsteht eine Philosophiegeschichte des Bildes und eine Geschichte der philosophischen Bilder.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.05.2010

Freudig begrüßt Uwe Justus Wenzel dieses "monumentale Werk" und "imaginäres Museum", zu dem aus seiner Sicht nicht nur philosophisch Bewanderte Zutritt finden. Es handelt sich, wenn man Wenzels Beschreibungen richtig deutet, um ein Kompendium von Bildern, die in der Kunst und später auch der Fotografie im Verlauf der Jahrtausende zu philosophischen Themen und Denkern entstanden sind. Neben "Personifikationen" fand Wenzel hier auch porträtierte Personen vertreten: "in antiken Büsten und auf Leinwänden sowie - seit dem 19. Jahrhundert - fotografisch verewigte Geistesgrößen". Das zweibändige französische Original sei bereits vor fünfzehn Jahren erschienen. Dagegen wirkt die deutsche Ausgabe auf ihn nun vergleichsweise schmal und im Format geschrumpft, was sich aber nicht negativ auf den Gesamteindruck des Kritikers auswirkt. Denn die deutsche Ausgabe enthalte eine nützliche Auswahlbibliografie und ein instruktives Vorwort des Herausgebers. Auch die Übersetzung wird gelobt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.12.2009

Reinhard Brandt nimmt die deutsche, von Herausgeber Ralf Konersmann gekonnt gekürzte Fassung von Lucien Brauns zweibändigem Monumentalwerk eher als anregende Philosophiegeschichte zur Hand, denn als systematische Katalogisierung, wie sie wohl vom Autor konzipiert ist. Natürlich kennt auch der Rezensent "Bilder der Philosophie" als "allgemeines Kulturgut" vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Wenn er sich allerdings die im Band enthaltenen Philosophenfotos anschaut, kann er darin eigentlich keinen philosophischen Gehalt erkennen. Und allemal wesentlich aufschlussreicher und zum "bestürzten Nachdenken" anregend hätte er es gefunden, wenn Braun beispielsweise für Heidegger nicht ein Foto aus den 50er Jahren am Waldrand in Denkerpose, sondern ein Bild aus dem Jahre 1933 gewählt hätte. Das an sich "spannende" Thema des Bandes leidet zudem in den Augen des geplagten Rezensenten durch die Braun'sche Einteilungs- und Systematisierungswut, die allerdings durch die Kürzung der deutschen Fassung entschärft wird, wie Brandt dankbar feststellt.
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