Napoleon Bonaparte

Liebesbriefe

Cover: Liebesbriefe
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2019
ISBN 9783957576101
Gebunden, 506 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Ulrich Kunzmann. Désirée Clary, die spätere Königin von Schweden, war die erste Geliebte des damals noch unbedeutenden Napoleon Bonaparte. Die junge polnische Gräfin Maria Walewska sowie Marie-Louise von Österreich folgten ihr. Napoleon schrieb ihnen allen hinreißende Briefe, die hier zum ersten Mal auf Deutsch zu lesen sind. Sie dokumentieren Napoleons Aufstieg, seine Schlachten und Siege, offenbaren aber auch bisher ungeahnte, zarte Seiten an ihm und zeigen, dass in seinem Leben als Kaiser der Franzosen erstaunlich viel Zeit für Liebesdinge war. Doch während er militärisch seinen Einflussbereich immer weiter ausbreiten konnte, scheiterte er daran, seine größte Sehnsucht zu stillen: Seine erste Frau Joséphine de Beauharnais blieb der leidenschaftlichen Hingabe ihres Mannes gegenüber stets ein wenig reserviert. Umso hitziger und verzweifelter werden seine Worte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.11.2019

Napoleon-Biograf Johannes Willms mag das Bild Bonapartes als Monster nicht korrigieren nach der Lektüre seiner Liebesbriefe. Napoleon erscheint ihm darin als Egozentriker und Frauengebraucher vor dem Herrn, der in seinen vielen "Liebes"-Verbindungen vor allem den eigenen Vorteil suchte. Viel mehr erschließt ihm die Ausgabe nicht, die, für ihn unverständlich, auf Vor- und Nachwort verzichtet und den Leser mit sprachlich durchschnittlichen "Episteln" alleinlässt. Dass die deutsche Edition sich nicht auf die laut Willms verlässliche Ausgabe der "Correspondance générale" stützt, sondern auf "unzulängliche" französische Briefausgaben, begreift der Rezensent ebenfalls nicht.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 27.08.2019

Dirk Fuhrig bedauert, dass dem Band mit den Liebesbriefen Napoleon Bonapartes die Kontextualisierung fehlt. Abgesehen von den Stellenkommentaren des Übersetzers Ulrich Kunzmann verzichtet die Ausgabe laut Rezensent auf editorische Hinweise zur Auswahl und Überlieferung und eine Einordnung der Briefe in die Zeitumstände. Die Briefe findet er kulturgeschichtlich fesselnd, auch wenn die Korrespondenz lückenhaft ist und Napoleon nüchtern und literarisch eher medioker schreibt, wie er feststellt. Über Napoleons Aufstieg, seine Schlachten und sein Verhältnis zu Eugenie Desiree Clary und später zu Josephine de Beauharnais erfährt der Leser dennoch allerhand Wissenswertes, meint Fuhrig.