Jens Jensen

Das Schicksal der Pamir

Biografie eines Windjammer
Cover: Das Schicksal der Pamir
Europa Verlag, Hamburg 2002
ISBN 9783203751047
Gebunden, 192 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Mit dem Untergang der "Pamir" endete im September 1957 die Epoche der Windjammer. Als Frachtsegler 1905 für die legendäre Reederei Laeisz in Hamburg vom Stapel gelaufen, wurde ihr Schicksal lange Zeit von den turbulenten politischen Verhältnissen bestimmt. Wie die meisten Frachtsegler ihrer Zeit brachte die "Pamir" chilenischen Salpeter nach Europa. Im Ersten Weltkrieg entging sie der Jagd auf diese begehrten Salpetersegler, weil sie in den neutralen Gewässern auf den Kanaren lag. Ihr nächster Besitzer, der Finne Gustaf Erikson, setzte sie auf der Weizenfahrt zwischen Australien und Neuseeland ein. Die Neuseeländer beschlagnahmten das Schiff im Zweiten Weltkrieg und ließen es kriegswichtiges Material in die USA transportieren. Nach dem Krieg war die Zeit der Frachtsegler vorbei. Die »Pamir« wechselte noch einige Male die Besitzer, bevor ihr 1957 ein Hurrikan zum Verhängnis wurde.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.12.2002

Zwischen Sachbuch und fiktivem Erlebnisbericht, so Nico Bleutge, changiert Jens Jensens Schicksalsbericht der Pamir, eines stolzen deutschen Windjammers, der 1957 auf spektakuläre Weise während der Rückreise von Argentinien kenterte und viele Besatzungsmitglieder in den Tod riss. Der Hamburger Autor, dem, wie Bleutge bemerkt, eine jungenhafte Begeisterung für Schiffe deutlich anzumerken ist, hat gründlich in Archiven recherchiert, Zeitzeugen befragt und darüber hinaus, wundert sich Bleutge, einen Abenteurer als Erzähler erfunden, der ebenfalls zur See gefahren und alles aufgeschrieben haben soll, bevor er auf einer seiner Reise für immer verschwand. Dieser Erzähler trägt - Zufall ausgeschlossen - den Namen des Autors, eine Bleutge nicht ganz einleuchtende Konstruktion. Doch davon abgesehen bleibe Jensen dicht an der Geschichte des Schiffes, kapitelweise würden die großen Reisen des Schiffes abgehandelt, so dass nebenbei ein Generationen- und Zeitporträt entstanden ist, das vom Leben der Matrosen und ihrer Kapitäne, von den Unwägbarkeiten des Meeres wie der politischen Verhältnisse berichtet. Ab und an geht dem Erzähler, stellt Bleutge nachsichtig fest, die nostalgische Ader durch, doch habe dies seinen Leseeifer nicht gebremst.
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