Alfred C. Mierzejewski

Ludwig Erhard

Der Wegbereiter der Sozialen Marktwirtschaft
Cover: Ludwig Erhard
Siedler Verlag, Berlin 2005
ISBN 9783886808236
Gebunden, 399 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Als "Vater des deutschen Wirtschaftswunders" gefeiert, ist er doch ein großer Unbekannter geblieben. Ludwig Erhard war stets ein unabhängiger Geist, der sich von niemandem vereinnahmen ließ. Auch als Politiker blieb er unbequem. Gerade heute ist vom Begründer der Sozialen Marktwirtschaft, der den Deutschen Freiheit und Wohlstand brachte, viel zu lernen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 06.07.2005

Einige liebgewonnene Vorurteile hat der in Texas lehrende Historiker Alfred C. Mierzejewski in seiner Biografie Ludwig Erhards korrigiert, gesteht Alexander Kluy zu, der sich vor allem davon hat überzeugen lasse, dass Ludwig Erhard vielmehr von marktliberalen als von keynesianischen Überzeugungen geprägt war: "Je freier die Wirtschaft, umso sozialer ist sie auch", zitiert er aus der Biografie eine Devise Erhards. Lobend hebt Kluy auch hervor, dass Mierzejewski gründlich recherchiert hat und eingängig schreibt. Aber alles in allem hat er das Buch nicht als Biografie gelesen, sondern als "Einführung in die Frühgeschichte der sozialen Marktwirtschaft". Was ihm fehlt, sind eine lebendige Darstellung der Politiker-Legende, seiner Persönlichkeit und seines Denkens sowie ihre Einbettung in zeitgeschichtliche Zusammenhänge.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.05.2005

Nikolaus Piper drängt sich der Verdacht auf, dass ein gewisser Abstand zum Gegenstand einer Biografie nur gut tun kann. Denn obwohl schon viel über Ludwig Ehrhard und das deutsche "Wirtschaftswunder" geschrieben worden ist, erhofft sich der Rezensent von dieser Biografie des amerikanischen Autors Alfred C. Mierzejewski "mehr Klarheit". Piper findet die "sympathiegetragene Distanz", die der Biograf dabei an den Tag legt, hilfreich, Erhards lebensgeschichtlichen und politischen Weg aus "kritischer" Sicht zu schildern. Der Autor stellt den Politiker vor allem als ein "in der Wolle gefärbten Liberalen" dar, der dennoch - aus "pragmatischen Gründen" - bei der CDU landete, erklärt der Rezensent. Am Ende "scheiterte" Erhard nicht nur an den antiliberalen Kräften seiner Partei, sondern vor allem "an sich selbst", wie Mierzejewski in seiner Biografie nachweist, fasst Piper zusammen, der diese Lebensbeschreibung als "die wichtigste Veröffentlichung zur Wirtschaftsgeschichte" der BRD bejubelt, die "seit Jahren" geschrieben worden ist.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.05.2005

Der Verlag sollte die Parteivorstände von CDU und SPD mit Freiexemplaren versorgen, wünscht sich Daniel Koerfer, der die Monografie des amerikanischen Historikers über Ludwig Erhard, den Begründer der "sozialen Marktwirtschaft", für ungemein aktuell hält. Der Kritiker sieht einen Konflikt zwischen dem sozial-marktwirtschaftlich ausgerichteten Bundespräsidenten Köhler und einer eher staatsinterventionistisch eingestellten Regierung schwelen. Außerdem erscheint das Buch gerade zur rechten Zeit, um Erhard gegen Vereinnahmungen von links zu schützen, findet Koerfer. Mierzejewskis Kernthese interpretiert er in diesem Zusammenhang so: Erhard habe überwiegend alleine da gestanden, er habe eine Front von Staatsinterventionisten gegen sich gehabt. Erhard war nicht für einen unbeschränkt freien Markt, erklärt Koerfer, aber gegen jede Einmischung des Staates; dieser sollte allerdings Wettbewerbsregeln festlegen und überwachen. In mancher Hinsicht meint es der Autor mit Erhard etwas zu gut, kritisiert Koerfer, er schieße in seinem Bemühen, das Bild Erhards in ein positives Licht zu rücken, manchmal übers Ziel hinaus. Außerdem seien dem Verfasser auch einige Fehler im statistischen Material, bei Wachstumsraten oder Verschuldung unterlaufen, was aber für ihn Mierzejewskis Gesamtleistung nicht schmälert.