Alina Lisitzkaya (Hg.)

Stimmen der Hoffnung

Aufzeichnungen, Gedichte, Texte der Belarussischen Freiheitsbewegung. Zweisprachige Ausgabe
Cover: Stimmen der Hoffnung
Verlag Das kulturelle Gedächtnis, Berlin 2021
ISBN 9783946990581
Gebunden, 224 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

In Zusammenarbeit mit dem Media-Projekt "August 2020" (Belarus). Mit Beiträgen u.a. von Sasha Filipenko, Viktor Martinowitsch, Alhierd Bacharevič, Volha Hapeyeva und Dmitri Strozew. Die Rufe nach Freiheit, die im August 2020 in Belarus begannen, haben nicht nur eine bunte und vielfältige Protestkultur hervorgebracht, sondern setzten ungewöhnliche Energien auch in künstlerischer Hinsicht frei. In den sozialen Netzwerken und bei den Protesten kursierten Reden, Erzählungen, Traumprotokolle und Gedichte. Plötzlich hatten die eine Stimme, die sonst nur schweigen durften. "Stimmen der Hoffnung" sammelt diese Stimmen. Inzwischen ist die Protestbewegung massiv unter Druck geraten. Zwischen den Stimmen der Hoffnung stehen Berichte von Protestierenden, die von der Staatsmacht verhaftet und festgesetzt, zum Teil auch misshandelt wurden. Aber auch sie ließen sich nicht mundtot machen. Sie erzählen ihre Geschichten.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 17.08.2021

Viele Leserinnen und Leser wünscht Rezensent Jens Uthoff diesem Band, der sehr unterschiedliche Texte zu den Protesten in Belarus versammelt. Prominente Schriftsteller treffen hier auf Aktivistinnen und anonymisierte Autoren, theoretische Überlegungen auf Dokumente der Euphorie und erschütternde Berichte aus den Gefängnissen. Besonders hervor hebt Uthoff zwei Texte, darunter eine Schilderung der wirklich ordinären Gewalt, die von den Omon-Kräften ausgeht, und eine Hymne auf die Solidarität, deren belarussisches Wort "Hramada" noch viel umfassender gewaltiger sei und auch Stimmung, Kraft und Geist miteinschließe.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.08.2021

Rezensent Andreas Platthaus ruft auf zum Kauf und zur Lektüre des von Alina Lisitzkaja herausgegebenen Sammelbandes mit Augenzeugenberichten aus dem belarussischen Freiheitskampf. Der Band versammelt laut Rezensent Berichte, Gedichte und Betrachtungen bekannter Schriftsteller wie Sasha Filipenko oder Dmitri Strozew, aber auch unbekannter Verfasser. Die Intensität der Texte, die die Atmosphäre der Proteste im Sommer 2020 oder der Erfahrung der Haft dreisprachig (belarussisch, russisch, deutsch) einfangen, fesselt Platthaus. Die Texte fordern Solidarität, und sie bestechen durch ihre literarische Qualität, meint er.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.08.2021

Rezensent Alex Rühle erinnert an die Namen der Getöteten und Eingesperrten, die sich gegen das Regime von Alexander Lukaschenko zu stellen versuchten. Der von Alina Lisitzkaja herausgegebene Band mit Gedichten und Berichten von den Protesten nach der manipulierten Wahl 2020 hält die Erinnerung wach, meint er. Erschüttert liest er die anonymen Augenzeugenberichte oder das Gedicht von Natalia Pankowa, berührt stellt er fest, wie die anfängliche Euphorie unter dem Eindruck der Gewalt der Sicherheitskräfte in Angst und Verzweiflung umschlägt. Als "Kassiber" der Hoffnung und Chronik des Bösen versteht Rühle den Sammelband.
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