Andrea Löw

Deportiert

"Immer mit einem Fuß im Grab"
Cover: Deportiert
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2024
ISBN 9783103975420
Gebunden, 368 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Mit 21 s/w-Abbildungen. Der Deportationsbefehl war unerbittlich - ein Koffer war erlaubt, es blieb kaum Zeit, um alles zu regeln und Abschied zu nehmen. Dann wurden sie aus ihrem bisherigen Leben gerissen. Ab Herbst 1941 wurden die im Deutschen Reich verbliebenen Jüdinnen und Juden systematisch "nach Osten" deportiert. Andrea Löw verwebt ihre Geschichten zu einer Erzählung, deren Lektüre die ganze Ungeheuerlichkeit des Verbrechens emotional bewusst macht. Indem sie selbst zu Wort kommen, werden die Menschen sichtbar - als Mütter, Kinder, Großeltern, als Liebende, als Junge und Alte. Sie schildern ihre Ängste und Hoffnungen, die Stationen bis zur Abreise, den Transport. Die meisten erwartete am Ziel der sichere Tod, die Überlebenden berichten von Gefangenschaft, Flucht und Rettung. Sie alle waren Menschen, die Unfassbares erleben mussten - dieses Buch bringt sie uns ganz nah, mit all ihrem Mut und ihrem Leid.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.03.2024

Ein großer Teil der deutschen Juden wurde 1941/42 in von den Nazis errichteten Ghettos in Osteuropa deportiert. Die Historikerin Andrea Löw zeichnet diesen Weg mit ihrem Buch nach, erklärt Rezensent Klaus Hillenbrand. Das tut sie vor allem in Form von Augenzeugenberichten und Briefen. Fast alle glaubten, mit der Reise hätten sie das Schlimmste hinter sich, lernt der Kritiker. Doch die meisten verhungerten oder wurden ermordet. Davor erlebten sie einen "realen Albtraum" in dem die Illusionen verflogen. Die Hoffnung zu überleben aber, die blieb, liest der Rezensent.