Andreas Heidtmann

Plötzlich waren wir sterblich

Roman
Cover: Plötzlich waren wir sterblich
Faber und Faber, Leipzig 2023
ISBN 9783867302357
Gebunden, 256 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Die Leichtigkeit der gemeinsamen Sommerabende trügt: Während aus den Radios Discobeats tönen und das Glitzern der 1970er Jahre allgegenwärtig scheint, fühlt sich Ben Schneider am falschen Ort. Er weiß, dass die Träume seiner Freunde in einem kleinen Ort im Ruhrgebiet nicht seine Träume sind. Dennoch haben alle eines gemeinsam: sie wollen bald raus. Nur eben anders. Wann immer es geht, setzt er sich ans Klavier und schreibt Songs. Aber er spielt auch Beethoven und Chopin und verliebt sich in Rebecca und erkennt, welche tiefen Gräben bestehen zwischen einem, der dem Arbeitermilieu entwachsen, und einer, die aus bürgerlicher Familie stammt, wo man Brahms zum Abendessen hört. Eine Band zu gründen, um die Stumpfheit der Zeit und des Milieus zu überwinden, ist sicher keine schlechte Idee. Wird Ben der Ausstieg aus dem Alten und der Aufstieg zu etwas Neuem gelingen?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.09.2023

Viele wahre, glücklichmachende Sätze findet Rezensent Matthias Hannemann in Andreas Heidtmanns neuem Roman. Manche werden in ihnen nur Klischees sehen, konzediert Hannemann, aber sie entsprechen einem Bedürfnis nach nostalgischer Jugendreflexion. Die Jugend, führt der Kritiker aus, hat ihren Ort in Bottrop, woher auch Heidtmann stammt. Die jugendliche Hauptfigur interessiert sich für Literatur und Musik, lernen wir, und will dringend aus Bottrop raus. Bis es soweit ist, geht es laut Hannemann eher episodisch um Bands, Mädchen und auch um Schwierigkeiten im Elternhaus. Eindringliche Szenen entstehen dabei gerade da, wo es um das Verhältnis der Hauptfigur zum Vater geht, so der Kritiker. Was politisch zur Zeit der Handlung, in den 1970ern, so los war, kommt freilich nur selten zur Sprache, was sich, so die Hoffnung des Rezensenten, in einem möglichen Folgeroman ändern könnte.
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