Arthur Schnitzler

Fräulein Else und andere Erzählungen

Cover: Fräulein Else und andere Erzählungen
Goldmann Verlag, München 2002
ISBN 9783442077328
Taschenbuch, 409 Seiten, 10,00 EUR

Klappentext

Fräulein Else, die 19-jährige, kokette Tochter eines jüdischen Anwalts in Wien, verbringt ihren Urlaub zusammen mit ihren wohlhabenden Verwandten in einem Kurort in den Dolomiten. Als Else eines Tages vom Tennisplatz ins Hotel zurückkehrt, händigt ihr der Portier einen Eilbrief ihrer Mutter aus. Ihr Vater, so schreibt die Mutter, stehe wegen der Unterschlagung von Mündelgeldern vor dem Bankrott und der Inhaftierung, nur eine sofortige Zahlung von 30.000 Gulden könne ihn retten.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 14.02.2002

Neue Extraausgaben von Schnitzlers "Der Weg ins Freie" und einem Erzählband ("Fräulein Else und andere Erzählungen") nimmt Franz Schuh zum Anlass, über die "traditionelle Skepsis dem Erzählen gegenüber" nachzusinnen. Adornos "Choc" angesichts der Selbstverständlichkeit des Erzählens bei Schnitzler, kann Schuh nicht nachvollziehen. Die wunderbare Erfindung des inneren Monologs, die Schnitzler in unsere Literatur "einführte", das Wegdriften in Gedanken- und Empfindungsflüssen. Das Mitleben des Lesers, da die Tatsache, dass erzählt wird, im Erzählfluss untergeht: Dies, schwärmt Schuh, sei die Unmittelbarkeit, die die Ideologen des Erzählens ja auch erreichen wollen, "aber weil sie ständig ihr Erzählen in die Waagschale werfen, muss ich ihnen zurufen: 'Erzählt mir nichts!'".