Asli Erdogan

Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch

Essays
Cover: Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch
Albrecht Knaus Verlag, München 2017
ISBN 9783813507805
Gebunden, 192 Seiten, 17,99 EUR

Klappentext

Mit einem Vorwort von Cem Özdemir. Aslı Erdoğan, die große türkische Romanautorin und Oppositionelle, ist zur Symbolfigur für die Meinungsfreiheit und das Ausmaß der türkischen Willkürherrschaft geworden. Für ihre Publikationen wurde sie viereinhalb Monate inhaftiert und ist momentan unter Auflagen für die Dauer des Gerichtsprozesses frei. Erstmals liegt nun eine Auswahl ihrer politischen Essays, die derzeit nicht in der Türkei erscheinen können, auf Deutsch vor.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 02.05.2017

Arno Widmann schätzt die Texte der Physikerin Asli Erdogan über den Krieg des türkischen Staates gegen die Kurden als Dokumentation der Gräuel und klarsichtige Stellungnahme. Widmann liest die vorliegenden Essays nicht als Pamphlete, sondern als genaue Schilderungen der Gewalt, die dem Leser offenbaren, dass auch die Täter in diesem Krieg zerstört werden. Das Schreckbild einer umfassenden Traumatisierung der türkischen Gesellschaft steigt für den Rezensenten aus diesen Texten auf.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 22.03.2017

Dass Asli Erdogans gesammelte Texte bisher nicht auf Türkisch erschienen sind, sollte niemanden wundern, der weiß, wie es momentan um die Pressefreiheit in der Türkei steht. Umso erfreulicher, dass sie nun in "hervorragender Übersetzung" auf Deutsch erscheinen konnten, denn Erdogans Kolumnen sind wertvoll, weil schonungslos in mehrfacher Hinsicht, meint Rezensentin und Autorin Fatma Aydemir. Schonungslos ist ihre Selbstkritik und die Kritik an der Gesellschaft, schonungslos ist ihre Sprache und ihr Blick, schonungslos ist ihre Ehrlichkeit und das ist es vielleicht, was ihre Texte so gefährlich macht, vermutet Aydemir, das unnachgiebige Streben nach radikaler Ehrlichkeit. Asli Erdogan ist eine Schriftstellerin, keine Reporterin und zwar eine, der es nie um Anerkennung geht, sondern darum, zu schreiben und gelesen zu werden, so die beeindruckte Rezensentin.