Bernd Stegemann

Das Gespenst des Populismus

Ein Essay zur politischen Dramaturgie
Cover: Das Gespenst des Populismus
Theater der Zeit, Berlin 2017
ISBN 9783957490971
Kartoniert, 182 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Das Gespenst des Populismus geht um in Europa und der Welt. An populären Erklärungen für den Populismus mangelt es nicht und es scheint, als wären sie extra für unsere Gegenwart geschrieben worden: Es braucht eine Finanzkrise, eine Flüchtlingswelle, ein Misstrauen in die Eliten, eine wachsende Ungleichheit und schließlich Parteien und Politiker, die daraus eine Bewegung formen. Die Regierungen sehen sich in der Zwickmühle, ihren Einwohnern die globale Revolution aller Lebensbedingungen zuzumuten und zugleich den Protest gegen die Entfremdung abzuwehren. Kritik an der wachsenden Ungleichheit ist für sie eine populistische Gefahr.
Bernd Stegemann analysiert die Dramaturgie des politischen Sprechens und geht der Frage nach, ob der Populismus allein als Gefahr für die Demokratie anzusehen ist oder ob er nicht vielmehr ein Symptom dafür ist, was in ihr falsch läuft. Die eingespielten Regeln des politischen Sprechens über Alternativlosigkeiten haben eine große Abwehr provoziert. Könnte die populistische Rede nicht ein Versuch der Mitsprache derjenigen sein, die sonst über keine Stimme verfügen - denn die zentrale Frage der Demokratie lautet immer noch: Dürfen die Ausgeschlossenen sprechen?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.04.2017

Rezensent Till Briegleb kanns nicht fassen, wie gedanklich und sprachlich schludrig der Dramaturg Bernd Stegemann die Welt erklärt, genauer den Schulterschluss zwischen Ökonomie und Politik zum Unwohl der Menschheit. Dass der Autor niemanden außer sich selbst dazu befähigt sieht, seinen Klassenstandpunkt zu erkennen, und um den guten alten Bolschewismus trauert, macht Briegleb ganz verzweifelt. Mindestens kurios findet er auch Stegemanns Definitionen von Populismus und Klasse sowie den vom Autor gepflegten akademischen Jargon. Hinter all dem stecken laut Rezensent leider nicht mehr als jede Menge Redundanz und abgeschriebene Gedanken von präziser argumentierenden Autoren wie Chantal Mouffe. Ein pathetisches Gemisch aus Trivialmarxismus, Systemtheorie und wilden Verurteilungen, schimpft Briegleb.
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