Bessora

Ihr werdet glücklich sein

Roman
Cover: Ihr werdet glücklich sein
Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2023
ISBN 9783779507185
Gebunden, 280 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Gudrun und Otto Honke. Mit diesem Roman erweckt Bessora ein ungeheuerliches Stück Geschichte zum Leben, das die Ideologie von Nazideutschland mit dem Apartheidregime in Südafrika auf das Engste verknüpft. Die Autorin erzählt von den 8-jährigen Zwillingen Wolfgang und Barbara, die in einem deutschen Waisenhaus aufwachsen, bis sie 1948 plötzlich nach Südafrika gebracht werden. Auf der Suche nach "reinblütigen" Nachkommen von Ariern holt eine Hilfsorganisation "geistig und physisch gesunde" deutsche Kinder wie sie nach Kapstadt, wo sie von meist wohlhabenden südafrikanischen Buren adpotiert und ganz im Sinne der rassistischen Ideologie eines fortlebenden Nationalsozialismus erzogen werden. Wolfgang und Barbara werden sich nach und nach des geistigen Klimas, in dem sie aufwachsen, bewusst und entscheiden sich auf je eigene Art für Revolte und die Suche nach den verwischten Spuren ihrer wahren Identität. Es ist Wolfgang, der Jahre später seine Geschichte und die seiner Zwillingsschwester erzählt. In ihr spiegeln sich das Leben der vergessenen Waisen und die Dramen den 20. Jahrhunderts wider.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 07.09.2023

Die belgische Autorin Bessora erzählt in ihrem Roman die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte zweier norddeutscher Zwillinge, den Waisen Wolf und Barbara, die 1948 im Alter von acht Jahren mit 81 weiteren Kindern nach Südafrika verschickt wurden, um dort von weißen Südafrikanern adoptiert zu werden und so den Fortbestand der "weißen Rasse" zu sichern. Obwohl Rezensentin Dina Netz von diesen Adoptionen schon einmal gehört hat, kann sie kaum fassen, was sie hier liest. Erschüttert folgt sie der von Gewalt und Missbrauch gezeichneten Geschichte, die darin gipfelt, dass Wolf später sein eigenes Kind nicht lieben kann, weil es sozusagen die Erfüllung der rassistischen Wünsche seiner Adoptiveltern ist. Die eine oder andere Brutalität hätte sich Bessora vielleicht schenken können, meint Netz, aber alles in allem hat dieses Buch sie sehr mitgenommen.