Bettina Thalmaier

Die zukünftige Gestalt der Europäischen Union

Integrationstheoretische Hintergründe und Perspektiven einer Reform
Cover: Die zukünftige Gestalt der Europäischen Union
Nomos Verlag, Baden-Baden 2005
ISBN 9783832913380
Kartoniert, 475 Seiten, 49,00 EUR

Klappentext

Die Europäische Union steht angesichts des im Oktober 2004 unterzeichneten Vertrages über eine Verfassung für Europa zum wiederholten Male inmitten eines Reformprozesses. In diesem Zusammenhang zeigt die Studie, dass für die Europäische Union als eine Form des Regierens jenseits der Staatlichkeit ein Integrationskonzept erforderlich ist, das sich - anders als bei den klassischen politikwissenschaftlichen Integrationstheorien - hinsichtlich der gegenwärtigen Gestalt, des Integrationsziels und einer verbesserten Legitimität der Union nicht an staatsfixierten Konzepten, Begriffen und Leitbildern ausrichtet. Vielmehr wird dargelegt, dass die Europäische Union unter Heranziehung neuerer Theorieansätze gemäß ihren Eigenarten reformiert werden sollte. Um der spezifischen europäischen Legitimationsproblematik gerecht zu werden, wird keine der einseitig orientierten Lösungsstrategien, welche die Debatte überwiegend bestimmen, verfolgt, sondern ein mehrdimensionaler Ansatz. Auf dieser Basis werden Vorschläge für eine demokratischere, effizientere und transparentere EU unterbreitet.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.07.2006

Lobend äußert sich Rezensent Curt Gasteyger über Bettina Thalmaiers Studie zur künftigen Gestaltung der EU. Er bescheinigt der Wissenschaftlerin, sich so sorgfältig wie sonst kaum jemand mit der Thematik befasst zu haben. Die Autorin frage nach der künftigen Verfasstheit der EU, suche das Gleichgewicht zwischen Union und Mitgliedstaaten, beleuchte die Rolle der Bürger und thematisiere die demokratische Legitimation europäischer Entscheidungen. Ausführlich widme sich Thalmaier auch den integrationspolitischen Paradigmen und den vielfältigen möglichen Formen von Gestalt, Legitimierung und Finalität der EU. Alles in allem würdigt Gasteyger die Arbeit Thalmaiers als einen "erfrischend kritischen und weiterführenden Beitrag".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.11.2005

Stefan Fröhlich beschränkt sich im Wesentlichen darauf, die Thesen der Autorin zur Gestalt der Europäischen Union zu erklären. Die immer wiederkehrende Frage ist ihm zufolge, um was für ein politisches Gebilde es sich bei der EU eigentlich handelt: um ein supranationales oder ein intergouvernementales? Entscheidend bei der Antwort auf diese Frage ist, dass sich aus der Definition eben auch Rückschlüsse über eine gewünschte Gestaltung ziehen lassen, ob die EU also eher ein Staatenbund oder ein Bundesstaat werden soll. Thalmaier nun findet einen Zwischenweg, sie definiert die EU als Supranationale Union. Einen Vorteil sieht Fröhlich darin, dass sich mit diesem Begriff arbeiten lässt, ohne den europäischen Einigungsprozess ausschließlich zielorientiert betrachten zu müssen. Von der Wirklichkeit eingeholt, scheint dem Rezensenten dann jedoch der zweite Teil der Arbeit, in dem Thalmaier zur Stärkung der Legitimation der EU auf weitere Institutionalisierungen und eine gemeinsame Verfassung setzt.
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