Çetin Gültekin, Mutlu Koçak

Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland

Das zu kurze Leben meines Bruders Gökhan Gültekin und der Anschlag von Hanau
Cover: Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland
Heyne Verlag, München 2024
ISBN 9783453606661
Gebunden, 304 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Am 19. Februar 2020 ermordete ein Attentäter in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven. Gökhan Gültekin war einer von ihnen - einer von denjenigen, die der rassistische Täter nicht in "seinem" Land ertragen konnte. Çetin Gültekin erzählt die berührende Geschichte seines Bruders und zeigt: Wir sind nicht "die Anderen", wir sind ein Teil der deutschen Gesellschaft. Gökhan wurde 1982 in Hanau geboren, die Eltern stammten aus der Türkei. Vor dem Anschlag war er bereits zweimal knapp dem Tod entkommen, hatte sich immer wieder ins Leben gekämpft und nie seine positive Art verloren. Doch am 19. Februar 2020 überlebt er nicht. Für die Angehörigen beginnt damit ein Albtraum. Die Familie ist zerrissen zwischen Trauer und dem Kampf um Gerechtigkeit, denn immer wieder kommen neue Versäumnisse der Behörden ans Licht. Seither setzt sich Çetin Gültekin dafür ein, dass die Opfer und deren Geschichten nie vergessen werden - und kämpft unermüdlich gegen den tief verwurzelten Rassismus in Deutschland.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.02.2024

Bewegt zeigt sich Rezensentin Gianna Niewel von dem Buch von Çetin Gültekin: Sein Bruder Gökhan war unter den Opfern des rassistischen Anschlags in Hanau am 19.02.2020. Die Familien der Ermordeten haben bald nach der Tat mit der Aufarbeitung begonnen, Polizei, Justiz und Innenministerium hatten einiges versäumt, erfahren wir. Gültekins Buch, berichtet Niewel, erzählt von der Familie, von dem Vater, der 1969 nach Deutschland gekommen war, von den Hoffnungen der Eltern, hier eine Heimat für ihre Söhne gefunden zu haben, aber auch vom immer und immer wieder auftauchenden Rassismus, den sie erfahren haben. Dieses Buch kommt mit seinem Plädoyer "gegen Hass, gegen Hetze" zum rechten Zeitpunkt, schließt die Kritikerin.
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