Corinna Franz

Fernand de Brinon und die deutsch-französischen Beziehungen 1918-1945

Cover: Fernand de Brinon und die deutsch-französischen Beziehungen 1918-1945
Bouvier Verlag, Bonn 2000
ISBN 9783416029070
Gebunden, 413 Seiten, 50,11 EUR

Klappentext

Erfolgreicher Journalist, Protagonist einer Verständigung mit Deutschland, geheimer Emissär in Diensten der Politik, Vizepräsident des Comité France-Allemagne, Inbegriff der "Fünften Kolonne", Kollaborateur, Ultra-Kollaborateur und letzter Regierungschef Vichy-Frankreichs: Fernand de Brinon ist eine Schlüsselfigur der französischen und deutschen Zeitgeschichte. Corinna Franz beschreibt, wie sich de Brinon in den zwanziger Jahren vom Verfechter einer auf unerbittliche Exekution des Versailler Vertrages ausgerichteten Politik zum Fürsprecher einer deutsch-französischen Verständigung wandelte, sie geht der Frage nach, warum de Brinon über die Zäsur der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933, über Hitlers sukzessive Vertragsbrüche der Jahre 1935, 193:6, 1938- und 1939 und schließlich sogar über den Kriegesbeginn 1939 und den deutschen Angriff auf Frankreich hinweg unbeirrt am Ziel eines bilateralen Ausgleichs festhielt und dabei beseelt war von dem Wunsch, selbst zum Architekten einer vertraglichen Vereinbarung mit Hitler-Deutschland zu werden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.03.2001

Zwei Studien hat sich Ralph Erbar vorgenommen: Corinna Franz` Arbeit über "Fernand de Brinon und die deutsch-französischen Beziehungen 1918-1945" und Oliver Burgards "Das gemeinsame Europa - von der politischen Utopie zum außenpolitischen Programm" - eine Arbeit über pro-europäische Verbände in Deutschland und Frankreich 1924-1933.
So verständig die Besprechung uns in die Thematik der beiden Bücher einzuführen vermag, so rücksichtslos lässt uns der Rezensent leider allein, was den Zusammenhang der beiden Arbeiten betrifft. "Wo die Studie von Burgard endet", schreibt Erbar, "beginnt die Darstellung von Corinna Franz erst richtig interessant zu werden." Aha. Allerdings müssen wir selbst auf derartig magere Mitteilungen noch verzichten, wenn es um den Stil und die wissenschaftliche Aufmachung der beiden Bücher geht. Erbar verfährt hier, als spiele so etwas überhaupt keine Rolle. Der tatsächliche Informationswert der Doppelbesprechung erschöpft sich in diesen beiden Aussagen des Rezensenten: "Die deutsch-französischen Beziehungen nachhaltig zu prägen, so das Urteil der detailgenauen Studie von Franz, gelang ... de Brinon nie" - und: "Burgard (stuft) die Bedeutung der Europa-Verbände im außenpolitischen Kräftefeld der Zwischenkriegszeit als nicht gering ein".
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