Daniel Foppa

Max Frisch und die NZZ

Dissertation
Cover: Max Frisch und die NZZ
NZZ libro, Zürich 2003
ISBN 9783038230410
Gebunden, 516 Seiten, 33,00 EUR

Klappentext

Von 1931 bis 1991 veröffentlicht die "Neue Zürcher Zeitung" 201 Artikel von Max Frisch. Der Umfang dieser journalistischen Arbeiten war bisher unbekannt, die meisten Texte sind in Vergessenheit geraten. Das Buch liefert erstmals einen Gesamtüberblick über Frischs Tätigkeit für die NZZ und berücksichtigt 46 neu entdeckte Zeitungsartikel aus den dreissiger Jahren. Darunter finden sich Texte literarischer Virtuosität, in denen der junge Frisch erstmals Themen und Motive aufgreift, die für sein Gesamtwerk von entscheidender Bedeutung werden. Das Buch behandelt zudem gut 400 NZZ-Texte über Frisch sowie Stellen aus seinem Werk, die mit der NZZ hart ins Gericht gehen. Die Texte zeugen von einem intensiven und teilweise erbitterten Diskurs, der Frischs Politisierung stark beeinflusst.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.11.2003

Roman Bucheli hat das Buch des Literaturwissenschaftlers Daniel Foppa über das Verhältnis von Max Frisch zur "Neuen Zürcher Zeitung" mit großem Interesse, jedoch nicht immer mit Zustimmung gelesen. Frisch verband mit der NZZ eine "Hassliebe", wobei die Zeitung den Schriftsteller zwar von früh an förderte, später aber auch heftig angriff, informiert der Rezensent. Er würdigt die Dissertation Foppas als "bisher umfassendste Darstellung" dieser Verbindung zwischen Schriftsteller und NZZ und rühmt den Autor dafür, sie "minutiös und akribisch" dokumentiert zu haben. Dabei ist diese Geschichte weniger "literaturwissenschaftlich als vielmehr gesellschaftspolitisch und mentalitätsgeschichtlich" lesenswert, betont der Rezensent. Allerdings hat Bucheli mit der methodischen Vorgehensweise des Autors auch ein Problem: Die Studie geht rein "chronologisch und deskriptiv" vor und verzichtet auf Textanalysen, merkt er kritisch an. Ebenso stört ihn, dass Foppa so "pedantisch" stets nur die Partei des Schweizer Schriftstellers ergreift und sich zum Fürsprecher seiner Sache macht. Dass er dabei auch "krasse Fehlurteile" fällt, liegt in der Natur dieser Haltung, meint Bucheli, der das Buch dennoch als "verdienstvolle Materialsammlung" würdigt.