Daniel Woodrell

Winters Knochen

Roman
Cover: Winters Knochen
Liebeskind Verlagsbuchhandlung, München 2010
ISBN 9783935890762
Gebunden, 224 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Peter Torberg. Jessup Dolly taucht unter, als der Winter kommt. Seiner Familie, die in bitterarmen Verhältnissen im Hinterland von Missouri lebt, fehlt es an allem. Sie haben kaum etwas zu essen und nicht einmal genug Feuerholz, um das Haus warm zu halten. Aufopferungsvoll kümmert sich Jessups sechzehnjährige Tochter Ree um ihre pflegebedürftige Mutter und die beiden jüngeren Brüder. Doch dann passiert das Unvermeidliche. Die Polizei steht vor der Tür und teilt Ree mit, dass ihr Vater, der schon einmal wegen Drogengeschäften im Gefängnis war und nun erneut unter Anklage steht, das Haus für seine Kaution verpfändet hat. Wenn Jessup nicht bei Gericht erscheint, verliert seine Familie alles, was sie hat. Ree bleibt eine Woche Zeit, um ihren Vater zu finden tot oder lebendig.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.08.2011

Hocherfreut zeigt sich Martina Knoben über Daniel Woodrells Roman "Winters Knochen", Vorlage des gleichnamigen preisgekröntem Films. Es geht darin um die sechzehnjährige Ree, die ihren Vater, einen Crystal-Meth-Koch finden muss, da das Haus der Familie für seine Gefängniskaution verpfändet wurde. Entstanden ist für sie ein spannender Krimi und Neo-Western, "verführerisch schön geschrieben" und zugleich "wuchtig wie ein Faustschlag". Sie liest das Buch zudem als Beschreibung des ländlichen Amerika in all seiner sozialen Härte, das Woodrell ohne Illusionen und Sentimentalität, aber mit Sympathie porträtiert. Und ein paar gute Tipps für das Überleben in der Wildnis findet die Rezensentin in dem Buch auch noch.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 25.01.2011

Als gäbe der Roman doch nicht genug her, weist uns Sylvia Staude auf die bereits angekündigte Kinoversion des Buches hin. Dabei scheint ihr der Autor hier ein durchaus interessantes Stück Literatur geschaffen zu haben, eine Art Coen-Brüder-Filmvorlage (!). Allerdings nicht nur dunkel, allerdings nicht nur mit trostlosen Landschaftsbildern aus dem winterkalten Missouri, und die Figuren sind auch nicht nur Versehrte, sondern sind auch zu Zärtlichkeit fähig und Wärme, versichert Staude. Das ist wichtig, denn ohne diese kleinen Fluchten aus der beklemmenden Atmosphäre einer rauen Familiengeschichte, ohne die Staude immer wieder überraschenden stimmungsvollen Bilder und die ausgeklügelte Dramaturgie des Textes, so ist zu vermuten, wäre es wohl ein weniger angenehmes Buch geworden und womöglich auch keine Filmvorlage.
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