Dave Monroe (Hg.)

Philosophie für Verdorbene

Essays über Pornographie
Cover: Philosophie für Verdorbene
Rogner und Bernhard Verlag, Berlin 2011
ISBN 9789783807716
Gebunden, 250 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Heike Steffen. Die einen lieben sie, die anderen verabscheuen sie, aber eins steht fest: Pornografie ist so alt wie die Menschheit selbst. Schon die ersten Menschen malten pornografische Bilder auf ihre Höhlenwände, lange bevor das Metier bei den alten Griechen und Römern florierte. In Zeiten von Web 2.0 und digitalem Film hat die Pornografie nun die schäbigen Kinos hinter sich gelassen und ist nur eine Google-Suche weit entfernt. Doch es bleiben viele Fragen offen: Haben Pornodarsteller ein schlechteres Leben als Büroangestellte? Ruinieren Pornos unser Liebesleben? Wo hört Erotik auf und wo fängt die Pornografie an? Warum mögen wir Pornos? Ist es in Ordnung, dass wir Pornos mögen? Und wo liegt eigentlich das Problem mit den Pornos? Die kontroverse Debatte um Pornografie wurde bisher meist in akademischen und feministischen Zirkeln geführt. Die anregende Essaysammlung PHILOSOPHIE FÜR VERDORBENE holt sie nun auf den Boden der Tatsachen zurück. Philosophen, Psychologen, Branchenkenner und Akteure kommen hier zu Wort und sprechen auch abseitige und neue Phänomene an. Virtueller Sex, celebrity tapes, S&M, die Auswirkung der neuen Technologien auf Pornografie sind nur einige davon.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.09.2011

Nach Beendigung dieser Lektüre möchte Verena Lueken am liebsten gleich nochmal. Nicht, weil's so schön war, was sie in Dave Monroes Sammelband zur Pornografie lesen durfte, sondern weil es am richtigen Ansatz mangelt, wie Lueken findet. Nicht nur lassen die Herren Philosophen es an Drastik und frechem Witz fehlen (gehört doch zum Sex). Sie schreiben auch noch richtig langweilig moralisierend, stellt Lueken enttäuscht fest, sie sehen Probleme, wo es keine gibt, und übersehen andere als ihre eigenen biederen Schlussfolgerungen etwa zum Unterschied zwischen fiktionaler (Wunsch-)Vorstellung und Realität (der Potenz, der Dirtyness). Apropos Porno und neue Medien, da hat Lueken das Gefühl, dass es doch eher um das Gezeigte geht, gleich, ob nun auf dem Computerbildschirm oder dem guten alten Video, oder möglicherweise gar gleich um die Unterscheidung von Liebe und Sex. Diesbezüglich aber findet sie in diesem Buch überhaupt nichts Gescheites.
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