Raimond Gaita

Der Hund des Philosophen

Cover: Der Hund des Philosophen
Rogner und Bernhard Verlag, Frankfurt am Main 2003
ISBN 9783807701417
Gebunden, 272 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Christian Weller. Was geschieht, wenn wir ein Tier in unsere Menschenwelt aufnehmen? Und was sagt das über uns als Mensch? Warum erschüttert uns ein überfahrenes Reh, aber nicht eine erschlagene Fliege? Wieviel versteht ein Hund, der ein weinendes Kind tröstet? Raimond Gaita erzählt Geschichten, die er mit den freundlichen und doch rätselhaften Hausgenossen erlebt hat. Da ist Orloff, sein erster Hund, und Jack, der schlaue Kakadu des Vaters. Da ist Schäferhündin Gypsy, die sich erbitterte Gefechte mit der Katze Tosca liefert. Die Geschichten handeln von Vertrautheit und Fremdartigkeit, von Liebe und Leid. Sie berühren, ohne sentimental zu sein. Immer wieder werden nachvollziehbare Erlebnisse zum Ausgangspunkt grundsätzlicher Fragen und philosophischer Betrachtungen, aber selbst die kompliziertesten Gedankengänge formuliert Gaita allgemein verständlich, spannend und in engem Bezug zur Praxis.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.12.2004

In höchstem Maße erfrischt ist Michael Adrian aus der Begegnung mit Raimond Gaitas "Hund des Philosophen" hervorgegangen. Gaita ist ein aus Australien stammender Moralphilosoph, teilt Adrian mit, der sich, inspiriert von Wittgensteins philosophischer Logik und seinem Skeptizismus, den Kopf zerbricht über unseren alltäglichen Umgang mit Tieren. Das Stichwort für Gaita laute  Kreatürlichkeit, referiert Adrian, womit er die Achtung vor dem Leben anderer Menschen auch auf die Achtung vor anderen Lebewesen zu übertragen versuche. Die Erfahrung der geteilten Kreatürlichkeit, die in unserer Körperlichkeit begründet liegt, ist letztlich das, was uns im Umgang mit Tieren moralisch lernfähig machen könnte. Gaitas Überlegungen, die in allerlei "moralische Grauzonen" führen, wie Adrian schreibt, kommen in einer klaren und plastischen Sprache ganz ohne Fachterminologie daher, lobt der Rezensent. Über einige von Gaitas voreiligen Schlüssen, etwa in Sachen Menschenrechte, die der Philosoph für obsolet erklärt, sollte man deshalb gnädig hinwegsehen, rät Adrian.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.12.2003

Regelrecht begeistert ist Ulrich Raulff von Raimond Gaitas Buch über die Menschlichkeit, die sich im Umgang mit Tieren zeigt. Gaita gehe von der These aus, dass Menschen ihren Moralbegriff nicht nur an ihresgleichen ausgebildet haben. Das Buch schafft das Kunststück, schreibt Raulff, sowohl dem Komplexen als auch dem Einfachen gerecht zu werden, indem es literarisch ausführt, was theoretisch angelegt wird. "Ohne jemals die Stimme oder gar den Zeigefinger zu erheben" entwickle sich die "kunstvolle" Erzählung von der einfachen biografischen Episode zur philosophischen Erörterung. Trotz des philosophischen Anspruchs bleibt der "gewöhnliche Leser" dabei nicht auf der Strecke, wie Raulff betont. Und trotz aller Spannung und Empathie würden die Tiere nie "verkitscht". Insgesamt ein "wundervolles" Buch, "klar formuliert und gründlich in der Sache", dabei aber in einem so natürlichen und einfachen Ton gehalten, "wie man ihn in der Philosophie selten vernimmt", rühmt unser Rezensent.
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