Detlev Schöttker (Hg.), Erdmut Wizisla (Hg.)

Arendt und Benjamin

Texte, Briefe, Dokumente
Cover: Arendt und Benjamin
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006
ISBN 9783518293959
Kartoniert, 210 Seiten, 11,00 EUR

Klappentext

Hannah Arendt hatte als Vertraute Walter Benjamins im Pariser Exil, als spätere Herausgeberin seiner Schriften und als Vermittlerin seiner Ideen, eine zentrale Rolle in den Debatten über dessen Leben und Werk. Die Betonung der Eigenständigkeit seiner Schriften und ihrer Distanz zur Kritischen Theorie geht vor allem auf Arendts berühmten Benjamin-Essay von 1968 zurück. Der vorliegende Band dokumentiert die Geschichte dieser Freundschaft und der späteren Kontroversen auf der Grundlage unveröffentlichter Briefe und kaum bekannter Zeugnisse. Im Mittelpunkt stehen dabei Arendts großer Benjamin-Essay und seine Wirkung.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.12.2006

Brigitte Hilmer widmet sich in einer knappen Kritik dem Band, der neben Hannah Arendts Essay über Walter Benjamin von 1968 dessen geschichtsphilosophische Thesen in der ersten Fassung und zum Teil bisher noch nicht publizierte Briefe und Dokumente versammelt. Sie lobt die "sorgfältige" Auswahl der Texte, mit denen auch die Geschichte der Auseinandersetzung der philosophischen Zunft mit Benjamin und Arendts Positionsbestimmung des Freundes, den sie eher als "dichterischen Denker" denn als Philosophen verstand, nachvollzogen wird. Lobend erwähnt werden das instruktive Vorwort und die Zeittafel, die dem Band beigegeben ist.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.10.2006

"Höchst spannend" findet Rezensent Ludger Lütkehaus diesen Band mit Dokumenten zur Beziehung von Hannah Arendt und Walter Benjamin. Besonders ein "bisher ungedruckter Brief" an Gerschom Scholem, über den Selbstmord des Freundes, Vorahnungen Arendts nach einer letzten Begegnung und schließlich die darin formulierte Abrechnung mit der "Schweinebande" des Instituts für Sozialforschung, also Horkheimer und Adorno, der sie Mitschuld am Unglück Benjamins gibt, zählt für den Rezensenten zu den bedeutenden Dokumenten dieses Bandes. Gut ergänzt findet er die Beschreibung von Arendts Beziehung zu Benjamin durch einen Brief, in dem Arendt-Ehemann Heinrich Blücher den Zorn seiner Frau über den Umgang der Frankfurter Schule mit Benjamin schildert.