Arno Münster

Ernst Bloch

Eine Biografie
Cover: Ernst Bloch
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003
ISBN 9783518414248
Gebunden, 440 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Ernst Bloch (1885-1977) gehört zu den einflussreichsten Denkern des 20. Jahrhunderts, der zahlreiche Debatten über alle Fachgrenzen hinweg bis heute wesentlich geprägt hat. Im Zentrum seiner Philosophie, die ebenso von Marxismus und Aufklärung wie von traditionellen jüdisch-christlichen Vorstellungen geprägt wurde, stehen immer der Mensch und die vom Prinzip Hoffnung bestimmte Utopie einer humaneren Gesellschaft. Diese Biografie zeichnet die Lebens- und Werkstationen Blochs nach: vom hochbegabten jungen Philosophen zum brillanten politischen Essayisten, vom antifaschistischen Emigranten zum geehrten Professor in Leipzig und Tübingen, vom philosophischen Einzelgänger zu einem der Väter der Studentenbewegung. Ausführlich werden die Beziehungen wie die Konflikte zwischen Bloch und anderen Denkern - Adorno, Benjamin, Kracauer und anderen - vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte beleuchtet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.06.2003

Eine Warnung stellt Tim B. Müller seiner Rezension voran: Alles dürfe man lesen in diesem Buch, und durchaus mit Gewinn, nur die Einleitung nicht, deren "sprachliche Zumutungen" einem allen Spaß verderben können (warum genau, erfahren wir allerdings nicht). Vorgestellt wird das Buch vom Verlag als "definitive Biografie" Ernst Blochs. Um die "umfassendste", ja, um die "großartige" Darstellung, so weit würde auch der Rezensent gehen, handelt es sich in jedem Fall. Die Verbindung von Lebens- und Werkbeschreibung ist gelungen und einige der Kapitel, vor allem diejenigen, die die DDR und die USA betreffen, sind, so Müller, gar "packend erzählt". Höchst kompetent ist der Autor ohnehin, neige nur zur "unverhohlenen Begeisterung" seinem Gegenstand gegenüber zum einen, zur gelegentlichen Besserwisserei zum anderen. Weiter schlimm ist das, alles an allem, wohl nicht. Hoch interessant findet der Rezensent, in welcher Weise Blochs Frau Karola zur "eigentlichen Heldin" dieser Biografie wird. Sie arbeitet, ernährt die Familie, erzieht den Sohn, spricht sechs Sprachen, während Bloch im amerikanischen Exil nicht mal Englisch lernen will. Zudem erwies sie sich oftmals als sehr viel hellsichtiger als ihr politisch immer wieder beinahe vorsätzlich blinder Ehemann.
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