Dieter Deisenroth

Whistleblowing in Zeiten von BSE

Der Fall der Tierärztin Dr. Margrit Herbst
Cover: Whistleblowing in Zeiten von BSE
Arno Spitz Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783830502586
Kartoniert, 252 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Der Begriff des "Whistleblowing" (dt. Alarmschlagen) kommt aus den USA, wo diese Form der Bürgerbeteiligung zum festen Bestandteil der politischen Kultur geworden ist. Whistleblower wenden sich aufgrund interner Kenntnisse gegen ungesetzliche, unlautere oder ethisch zweifelhafte Praktiken in ihrem Betrieb oder ihrer Dienststelle. Ihre Kritik erfolgt in aller Regel zunächst betriebsintern. Haben sie damit keinen Erfolg, tragen sie gegebenenfalls Kritik nach außen. Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht der Fall der Tierärztin Dr. Margrit Herbst. Er offenbart geradezu lehrstückhaft die Schwächen des Schutzes von Whistleblowern in Deutschland. Zugleich entwickelt der Verfasser konkrete Vorschläge zur Verbesserung dieses Schutzes vor unzumutbaren Existenzrisiken.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.04.2002

Hans-Jochen Luhmann bespricht ein Buch des Richters am Bundesverwaltungsgerichts Deiseroth, der eklatante Missstände in der deutschen Gesetzgebung anprangert und versucht, Auswege aufzuzeigen. Es geht um Schutz und Unterstützung für sogenannte "Whistleblower", Menschen, die versuchen, auf illegale oder unethische Praktiken ihrer Arbeitgeber aufmerksam zu machen. Wie Deiseroth am Beispiel der Veterinärin Dr. Margrit Herbst aufzeige, seien solche Warner häufig drastischen Repressalien ausgesetzt und fänden vor dem Gesetz nur selten Schutz. Dies sei ein dramatischer Zustand, da so zum einen das Recht auf freie Meinungsäußerung ausgeschaltet werde, und die Gesellschaft zudem eines notwendigen Schutzmechanismus', den die "Whistleblower" bedeuten könnten, beraubt werde. Der Autor zeigt die Defizite in der Gesetzgebung auf, fasst vergangene Reformansätze zusammen und zeigt Auswege aus der derzeitigen Lage auf, resümiert der sichtlich zufriedene Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.01.2002

"Eindringlich". Dieses Wort, das Irene von Drigalski zur Charakterisierung eines dargestellten Falles verwendet, zeigt, was sie von der Fallstudie hält. Auch wenn sie sich sonst mit Bewertungen zurückhält und hauptsächlich den Inhalt referiert, wird deutlich, dass die Rezensentin überzeugt ist. Überzeugt, dass es sich um ein wichtiges Buch handelt, weil es wichtig ist zu wissen, wie es Leuten ergehen kann, die der Aufforderung, "Zivilcourage" zu beweisen, nachkommen. Wie Drigalski schreibt, legt Autor Deisenroth die rechtliche Situation von Menschen wie der Tierärztin Dr. Margrit Herbst dar, die öffentlich auf BSE-Verdachtsfälle hingewiesen hatte und der darauf hin fristlos gekündigt wurde. Aber darüber hinaus mache Deisenroth auch Vorschläge zu gesetzlichen Regelungen für den Schutz von "Whistleblowern", lobt sie.