Eduardo Halfon

Signor Hoffman

Roman
Cover: Signor Hoffman
Carl Hanser Verlag, München 2016
ISBN 9783446252752
Gebunden, 192 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Luis Ruby. In acht Geschichten begibt sich Eduardo Halfon auf die Suche nach dem Gespenst der Identität. Sei es in einem nachgebauten faschistischen Internierungslager in Kalabrien, sei es bei der Hochzeit der streng orthodoxen Schwester in Israel. Oder bei einer Frau in Harlem, die als Gastgeberin von Jazznachmittagen einfach nur die Sonntage überleben will. Und in Polen, wo der Großvater aufwuchs, der dank eines polnischen Boxers Auschwitz überlebte. Voller Witz und Melancholie folgt Eduardo Halfon den Spuren seiner jüdischen Wurzeln.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.04.2017

Eduarado Halfons Reiseerzählungen tun genau das,lobt Rezensentin Martina Läubli, was Geschichten tun sollen: Sie wecken die Imaginationskraft, lassen Bilder und Assoziationen entstehen und werfen Fragen auf nach Herkunft und Identität. Das geschieht ohne jede Anstrengung, versichert die beeindruckte Rezensentin, mit "amerikanischer Lockerheit" und Würde.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.01.2017

Rezensent Ralph Hammerthaler rät, Eduardo Halfons neuen Roman nicht als eigenständig oder abgeschlossen zu betrachten, sondern als Fortschrift an Halfons Großroman seines Lebens. Brillant scheint Hammerthaler, wie der Blick des Erzählers in diesem Buch, sein Staunen, die erzählte Welt zusammenhält, auch wenn die Kapitel dem Rezensenten zunächst wie unabhängige Erzählungen erscheinen. Ob der Autor-Erzähler über die erotischen Begegnungen mit der Jüdin Tamara berichtet, über eine Polenreise auf den Spuren des Großvaters oder über seine Verehrung für den Schauspieler Philip Seymour Hoffman, der Großroman schreitet stetig fort, erkennt Hammerthaler, und zwar sehr unterhaltsam für den Leser.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.12.2016

Rezensent Andreas Platthaus kommt zu dem Schluss, dass Edurardo Halfons Werk ein einziger, diskontinuierlich erzählter Roman ist. Daher scheint ihm die Zusammenstellung verschiedener Textkorpusse zu diesem Roman durch den deutschen Verlag durchaus in Ordnung. Auch inhaltlich kann Platthaus dem verlegerischen Ansinnen folgen. Verzahnt sind die acht Geschichten laut Platthaus durch einen Ich-Erzähler, der gekonnt das eigene Memorieren und die Fiktion vermischt, ganz nach Art der "Memoir", dieser in Amerika populären Form autobiografischen Schreibens, der sich Halfon schon früher bedient hat, wie der Rezensent erläutert. Dass alles Erzählte, alles Vergangene uneindeutig bleiben muss, lernt Platthaus hier, und auf Halfon bezogen: Wie unstet sich jüdische Identität in der Diaspora gestaltet, als Mosaik aus Bruchstücken der europäischen Tradition.
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