Elif Shafak

Ehre

Roman
Cover: Ehre
Kein und Aber Verlag, Zürich 2014
ISBN 9783036956763
Gebunden, 528 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Türkischen von Michaela Grabinger. Mit kostenlosem eBook. Als sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern von Istanbul nach London zieht, erhofft sich Pembe ein erfüllteres Leben. Doch in der fremden Welt zerreißt es die Familie, die weder den Ansprüchen ihrer alten noch der neuen Kultur gerecht zu werden scheint. Pembes Tage sind düster - bis sie den weltoffenen Elias kennenlernt. Sie teilen die Liebe zum Kochen, und Elias zeigt Pembe neue Horizonte auf, geprägt von Zärtlichkeit, Rücksichtsnahme und Verständnis. In der Heimat zurückgelassen hat Pembe ihre Zwillingsschwester Jamila, die dort im Einklang mit der Natur ein einsames Dasein fristet. Jamila spürt, dass sich mit der neuen Bekanntschaft Pembes ein schreckliches Unheil anbahnt, und sie entschließt sich zu einer folgenschweren Reise nach London.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 17.07.2014

Özlem Topçu geht mit Elif Shafaks Roman "Ehre" hart ins Gericht, vor allem, weil es die Autorin es eigentlich besser kann und besser weiß, so die Rezensentin. Im Buch müssen die Zwillingsschwestern Pembe und Jamila getrennte Wege gehen: eine heiratet, zieht nach London, die andere bleibt in der archaischen Heimat, der Shafak eine gehörige Portion Magie und Mystik beimischt, fasst Topçu zusammen. Auf förmlich jeder Seite kann man "schlimm, schlimm" vor sich hinmurmeln, weil das platte Patriarchat so schrecklich ist, das irgendwie in der "DNA des türkischen Mannes" verankert zu sein scheint, erklärt die Rezensentin. Die findet diese Darstellung "aufdringlich eindimensional" angesichts der Komplexität des türkischen Ehrbegriffs, der zu ungezählten Doktorarbeiten Anlass gegeben habe.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.07.2014

Rezensentin Irene Bilal zeigt sich angetan von Elif Shafaks neuem Roman "Ehre". In diesem Generationenroman, der in einem Dorf am Euphrat in den 1940er Jahren beginnt und in London in den 1990er Jahren endet, liest sie die bewegende und erschütternde Geschichte um eine Familie, die von Begriffen wie "Ehre und Scham" aufgerieben wird. So muss die Kritikerin etwa erleben, wie der erwachsene Sohn seine geliebte Mutter tötet, als diese einen Seitensprung begeht. Dieses Buch ist die in "feiner Melancholie", aber auch großer Nachdenklichkeit erzählte Schilderung über das Leben zwischen zwei Kulturen und einen falsch verstandenen Ehrbegriff, lobt die Kritikerin.