Ernesto Che Guevara

Ich umarme dich mit all meiner revolutionären Hingabe

Gesammelte Briefe 1947-1967
Cover: Ich umarme dich mit all meiner revolutionären Hingabe
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2021
ISBN 9783462000733
Gebunden, 368 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Stefanie de Velasco. Herausgegeben von María del Carmen Ariet García und Disamis Arcia Muñoz. Ernesto Che Guevara, Held der Revolution und eines der berühmtesten Gesichter des 20. Jahrhunderts, war ein gewissenhafter Beobachter und Chronist seiner Gegenwart. In seinen Briefen lernen wir einen humorvollen und warmherzigen Menschen kennen. Zeugnisse aus einem Leben, das dem Kampf für eine größere Sache gewidmet war. Angefangen bei den Notizen, die er von seinen Reisen durch den südamerikanischen Kontinent nach Hause schickt, bis zu den berührenden Worten, die er seinen Gefährt*innen, seiner Frau und seinen Kindern hinterlässt: Wir begegnen einem wachen und abenteuerlustigen jungen Mann, der seinen Träumen nachjagt und unbeirrt seinen Idealen folgt, der fassungslos soziale Missstände konstatiert und Verbündete sucht. Zeile für Zeile lesen wir, wie aus ihm ein legendärer Revolutionär und Staatsmann wird, der sich immer wieder dem Kampf gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit verschreibt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 28.10.2021

Zur Hälfte funktioniert dieser Briefwechsel für Florian Eichel. Dann jedoch macht er dem deutschen Verlag der Briefe schwere Vorwürfe. Aber erst zur ersten Hälfte: Mit Faszination liest Eichel die Briefe des jungen, des erwachsenen und zuletzt des befehlsgewohnten Revolutionärs, die für ihn zwar nicht die von den Herausgeberinnen angepriesene literarische Qualität haben, aber immerhin die reale Person hinter der Ikone des "Guerillero Heroico" hervorholen. Aber wenn Che dann anfängt, die von ihm befohlenen Hinrichtungen als "Verpflichtung für das kubanische Volk" zu preisen, während die offiziellen kubanischen Herausgeberinnen nur von "unerbittlicher Hingabe" und "heiliger Pflicht" schwelgen, platzt dem Rezensenten der Kragen: Er hat sogar bei Kiepenheuer und Wisch nachgefragt, ob die Herausgeberinnen auf der Übernahme ihres Kommentars bestanden. Nein, haben sie nicht, sagt er. Und so lesen wir hier "am falschen Mythos webende Propaganda". Kein Wort wird in der Edition über die Opfer des Che verloren - es wäre Aufgabe des Verlags gewesen, diese Figur in den Kontext zu stellen, so Eichel empört.