Ernst Troeltsch

Protestantisches Christentum und Kirche in der Neuzeit

Kritische Gesamtausgabe, Band 7
Cover: Protestantisches Christentum und Kirche in der Neuzeit
Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2004
ISBN 9783110163414
Gebunden, 648 Seiten, 198,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Volker Drehsen in Zusammenarbeit mit Christian Albrecht. Ab 1906 erschienen unter der Leitung des Kulturphilosophen Paul Hinneberg im Leipziger Teubner-Verlag die ersten Bände einer ehrgeizigen Enzyklopädie: "Die Kultur der Gegenwart, ihre Entwicklung und ihre Ziele" lautete der Titel dieser systematisch aufgebauten Gesamtdarstellung der Gegenwartskultur. Ernst Troeltsch oblag die Abfassung des Abschnittes über Protestantisches Christentum und Kirche in der Neuzeit, der 1906 in erster Auflage erschien und 1909 in einer stark erweiterten zweiten Auflage, die 1922 noch einmal unverändert abgedruckt wurde. Im vorliegenden Band wird Troeltschs Studie erstmals als separate Buchausgabe präsentiert. Troeltsch rekonstruiert in dieser Abhandlung die Entwicklungsgeschichte des Protestantismus von der Reformation bis in die Gegenwart. Als Leitfaden dient ihm die Unterscheidung zwischen einer altprotestantischen Epoche, die stärker dem Mittelalter angehört, und der neuprotestantischen Epoche, die er eher der aufgeklärten Neuzeit zurechnet. Troeltsch macht die epochalen Differenzen durchsichtig, indem er insbesondere die Wandlungen in den Kulturbeziehungen und damit in der Kulturbedeutung des Protestantismus herausstreicht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.11.2004

Niklaus Peter findet es sehr begrüßenswert, dass Ernst Troeltschs Studie zum Protestantischen Christentum, die in drei Ausgaben zwischen 1906 und 1922 erschienen ist, nun in einer "kritischen Edition" wieder zu lesen ist. Die Studie war ursprünglich nicht als selbstständige Publikation, sondern als Teil eines mehrbändigen Werks zur "Kultur der Gegenwart" geplant, informiert der Rezensent. Er findet die Ausführungen des Autors auch heute noch "faszinierend" und betont, dass es Troeltsch gelingt, die "tiefgreifenden Veränderungen der europäischen Kultur" der Zeit unter ihren verschiedenen Aspekten in seiner Untersuchung "verständlich zu machen". Zudem sei das Buch angenehm "unakademisch klar formuliert", lobt Peter. Etwas übertrieben findet der Rezensent jedoch die Bemühungen der Herausgeber, jede Abweichung oder Veränderung der Studie innerhalb der drei Ausgaben im Text kenntlich zu machen. Dies sei doch eher bei "Hölderlin- und Kafka-Ausgaben" am Platze und mache das "Schriftbild" in diesem Fall unnötig "unruhig", moniert Peter.