Erwin Panofsky

Erwin Panofsky: Korrespondenz 1910 bis 1968

Eine kommentierte Auswahl in fünf Bänden. Band 1: Korrespondenz 1910-1936
Cover: Erwin Panofsky: Korrespondenz 1910 bis 1968
Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2001
ISBN 9783447044486
Gebunden, 1142 Seiten, 152,36 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Dieter Wuttke. Mit 64 Abbildungen. Herausgegeben von Dieter Wuttke. Mit 64 Abbildungen. Panofskys Korrespondenz ist der unbekannte Teil seines Oeuvres. Aus einer Sammlung von circa 27.000 Briefen hat Dieter Wuttke in 22-jähriger, kulturwissenschaftlich fundierter Forschungsarbeit eine Auswahl von über 3.800 Briefen getroffen, die das Leben und Schaffen Panofskys widerspiegelt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.05.2004

Geradezu begeistert zeigt sich Rezensent Willibald Sauerländer von dem nun vorliegenden zweiten Band der Korrespondenz des großen Kunsthistorikers und "ingeniösen Briefeschreibers" Erwin Panofsky (1892 bis 1967), der die Jahre 1937 bis 1949 umfasst. Ein großes Lob zollt er zunächst dem Herausgeber Dieter Wuttke, der den Band, der 762 Briefe von Panofsky selbst sowie von Familienmitgliedern und Kollegen enthält, mit "liebevoller Hingabe" und "philologischer Akribie" ediert hat: Jeder Brief sei annotiert, Personennamen, Ereignisse, Titel von Schriften werden nachgewiesen. Damit kann man den Band zur Freude Sauerländers als "biografisches Nachschlagewerk" nutzen, das über Panofsky, seine Angehörigen, die deutsche Emigration nach 1933, die Geschichte des "Institute for Advanced Study", die Kunsthistorie und die "Humanities" in den Vereinigten Staaten "nicht systematische", aber "ungemein farbige Auskunft" erteile. Ausführlich erzählt Sauerländer die Stationen von Panofskys Lebensweg nach, berichtet über Emigration, die Lehrtätigkeit in den USA, die Entstehung der ersten englischsprachigen Bücher, die ihn weltberühmt machten, und verweist auf das Engagement Panofskys für Kollegen, die aus Deutschland flüchten mussten. Besonders anrührend findet er Panofskys Briefe an seinen Lehrer Wilhelm Vöge, hochaktuell die Briefe, die sich mit der Explosion der ersten Atombombe auseinandersetzen. Die Briefe, die sich mit dem privaten Geschick der Familie befassen, haben für Sauerländer einen "eigenen Zauber", sind "liebevoll, aber nie sentimental". Allein dass diese Ausgabe den "ganzen Menschen Panofsky" zeigt, erscheint ihm allerdings etwas fraglich.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.12.2001

Horst Bredekamp hat sich den ersten "lang erwarteten" Band einer auf insgesamt fünf Bände angelegten Reihe mit der Korrespondenz des Kunsthistorikers Erwin Panofsky vorgenommen - und ist hellauf begeistert. Ein großes Lob gebührt dabei dem Herausgeber Dieter Wuttke, dem der Rezensent ein "Höchstmaß an Sorgfalt und kommentierender Durchdringung" attestiert. Wuttkes "nicht hoch genug einzuschätzende Editionsarbeit", seine Auswahl von rund 600 Briefen aus allen Lebensbereichen und deren Kommentierung zeigen Panofsky in seiner "fachlichen Brillanz, seinem Sprachwitz, seinem politischen Verstand und seinem institutionellen Geschick, aber auch in seinen bislang nicht erahnbaren Beziehungen und Spannungen". Außerordentlich bedeutend ist für Bredekamp die Entdeckung von Panofskys erstaunlich klarem politischen Urteil und Gespür, "geradezu seherische politische Analysen" findet der Rezensent in den Briefen. Panofsky exponiert in seiner frühen Korrespondenz eine Vielfalt von Themen so spannend, dass unser Rezensent schon jetzt ungeduldig auf den zweiten Band wartet.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.11.2001

Wer den durchaus naheliegenden Gedanken hegt, mit der Publikation der "Altniederländischen Malerei" sei die "Repatriierung" des emigrierten Erwin Panofsky abgeschlossen, dem empfiehlt Martin Warnke diesen 1100-seitigen Korrespondenz- Band, den ersten von insgesamt fünf avisierten. Dieser, so Warnke, erwecke nämlich den Eindruck, "dass unsere Kenntnis von Panofsky erst am Anfang steht". Ausdrücklich gilt der Dank des Rezensenten dem Herausgeber, der die "Herkulesarbeit" vollbracht habe, "an zahllosen Stellen Briefe und Gegenbriefe Panofskys aufzuspüren, auszuwählen, zu erläutern." Und nicht nur das. Warnke konstatiert das Gelingen der erklärten Absicht, mit dem Band zugleich eine Autobiographie Panofskys vorzulegen. "Es sind wunderbare Briefe darunter, die literarisch, persönlich, fach- und institutionengeschichtlich sowie wissenschaftlich gleich ergiebig sind." Das reicht von Post aus der Hand Friedrich Gundolfs bis zu Briefen der Haushälterin Berta Ziegenhagen.
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