Felix Lee

China, mein Vater und ich

Über den Aufstieg einer Supermacht und was Familie Lee aus Wolfsburg damit zu tun hat
Cover: China, mein Vater und ich
Ch. Links Verlag, Berlin 2023
ISBN 9783962891695
Gebunden, 256 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Am 17. April 1978 ist Wenpo Lee Anfang vierzig und Leiter der Forschungsabteilung bei Volkswagen in Wolfsburg. Hinter ihm liegt ein langer Weg: Als Kind floh er aus China nach Taiwan, lebte dort auf der Straße, bis ihn ein Lehrerehepaar aufnahm und er schließlich zum Studium nach Deutschland ging. Mit China hatte er abgeschlossen - bis zu dem Tag, an dem eine chinesische Delegation vor dem VW-Werk steht. In der Folge wird Wenpo Lee zu einem der Architekten des China-Geschäfts von VW und trägt damit maßgeblich zum Aufstieg des Landes zur Wirtschaftsmacht bei. Anhand der Geschichte seiner Familie erzählt Felix Lee die rasante Entwicklung Chinas noch einmal neu.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.05.2023

Den Autor dieses Buches, Felix Lee, kennt Rezensent Michael Wolf als früheren taz-Redakteur und China-Korrespondenten, jetzt widmet er sich anhand der Lebensgeschichte seines Vaters und dessen Arbeit im VW-Konzern den Verbindungen zwischen China und Deutschland. Vater Wenpo Lee, dessen Geschichte Wolf ausführlich nacherzählt, hatte einst dafür gesorgt, dass Volkswagen auf dem chinesischen Markt Fuß fassen konnte, auch in späteren Jahren hat er immer die Devise "Wandel durch Handel" verfolgt, der sich sein Sohn nicht so ganz anschließen kann. Felix Lee hat nicht nur durch seine Korrespondententätigkeit, sondern auch durch seine familiären Verbindungen einen Überblick über die wirtschaftlichen Verbindungen, die dem Kritiker so aufschlussreich wie in ihren Abhängigkeitsdynamiken furchterregend erscheinen. Ein lehrreiches Buch, befindet Wolf.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 22.04.2023

Der Vater des Autors Felix Lee, Wenpo Lee, hat entscheidend dafür gesorgt, Volkswagen auf den chinesischen Markt zu bringen, lernt Rezensent Mark Siemons. Ende der 70er-Jahre hatte Lee, aus China stammend und dann für das Studium nach Deutschland gezogen, als Ingenieur im Wolfsburger VW-Werk eine Delegation aus China empfangen, bei der auch ein Minister anwesend war, den er davon überzeugen kann, dass die Volksrepublik nicht nur von Nutzfahrzeugen profitieren würde, verrät Siemons den Zusammenhang. Was dieses "Joint Venture", das den Autohersteller schnell zum Marktriesen in China werden lässt, für das Leben für die Familie Lee, aber auch für politisch-ökonomische Abhängigkeiten Deutschlands von der VR bedeutet, kann Lee für den Kritiker aufschlussreich und empathisch miteinander verknüpfen, sodass sich für ihn ein empfehlenswerter neuer Blickwinkel auf historische Entwicklungen und universelle Werte ergibt.