Frauke Meyer-Gosau

Eine Reise zu Uwe Johnson

Versuch, eine Heimat zu finden
Cover: Eine Reise zu Uwe Johnson
C.H. Beck Verlag, München 2014
ISBN 9783406659584
Gebunden, 296 Seiten, 22,95 EUR

Klappentext

Vielleicht wird, wer seinen sicher geglaubten Ort im Leben früh verloren hat, nirgendwo mehr wirklich heimisch - es sei denn, er kann sich das Fehlende wieder erschreiben. Dies ist Uwe Johnsons Fall. Sein Lebensweg beginnt 1934 auf der pommerschen Oder-Insel Wollin und führt über Anklam in Vorpommern, Recknitz und Güstrow in Mecklenburg, dann über Rostock und Leipzig 1959 nach West-Berlin. Nach einem Aufenthalt in New York kommt dieser Lebensweg 1984 auf der Themse-Insel Sheppey an sein frühes Ende. Wer diesen Stationen folgt, unternimmt immer auch eine Reise in Uwe Johnsons Werk: an die Flüsse, Seen und Meere, die seinen Roman "Mutmaßungen über Jakob" wie das Groß-Epos "Jahrestage" prägen, in Dörfer wie Großstädte, die sich um sie gruppieren. In ihrem "Versuch, eine Heimat zu finden" verortet Frauke Meyer-Gosau Leben und Werk Johnsons an den heutigen Schauplätzen - und findet einen Gegenwarts-Autor, der die historischen Schichten aufdeckt, über die wir sonst leichtfüßig hinweggehen. Ein zwischen Extremen schwankendes Bild des Menschen Uwe Johnson zeichnen dagegen frühere Freunde und Kollegen: Überschwängliche Zugewandtheit und unleidliche Rechthaberei, schlagender Humor und depressives Verstummen stehen auf der Kehrseite des so bedachtsam erzählten Werks.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.07.2014

Vieles ist nicht unbedingt neu, was Frauke Meyer-Gosau in ihren Betrachtungen zu Uwe Johnson schreibt, doch Lothar Müller ist ihr offenbar gern gefolgt auf der Reise zu den Erinnerungsorten, die Johnsons Schriftstellerleben und seine Bücher geprägt haben: durch die Landschaften seiner Kindheit in Mecklenburg und Pommern, nach Berlin und schließlich auch nach New York und London. Dass Meyer-Gosau Landschaft, Geschichte und Gesellschaft in Verbindung bringt und dennoch Wirklichkeit und Literatur nicht einfach durcheinanderrührt, gefällt dem Rezensenten gut. Auch wie sie sein Talent würdigt, Freundschaften ebenso zu schließen wie zu ruinieren, findet Müller bemerkenswert.
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