Gerd Schwerhoff

Der Bauernkrieg

Eine wilde Handlung
Cover: Der Bauernkrieg
C.H. Beck Verlag, München 2024
ISBN 9783406821806
Gebunden, 720 Seiten, 34,00 EUR

Klappentext

Der Bauernkrieg von 1525 gilt als die größte Erhebung in Europa vor der Französischen Revolution. Er wurde als Aufstand für die Einheit der Deutschen, frühbürgerliche Revolution und Revolution des gemeinen Mannes gedeutet. Gerd Schwerhoff hat die Quellen neu gelesen und beschreibt, was vor 500 Jahren geschah. Herbst 1524: Befeuert durch die Botschaft der Reformatoren beginnt im deutschen Südwesten ein Aufstand, der im Frühjahr 1525 fast den ganzen Süden des Reiches erfasst hat. Überall organisieren sich die Bauern und die mit ihnen sympathisierenden Stadtbewohner in großen "Haufen". Sie zerstören Klöster, brennen Burgen nieder und zwingen Herren, Grafen und sogar Fürsten in ihre "brüderliche Vereinigung". Fast überall fordern sie die Beseitigung der Kirche als weltlicher Machtfaktor. Die Herrschenden sind zunächst uneins, aber dann läuft die militärische Maschinerie des mächtigen Schwäbischen Bundes an... Die Bauern verlieren entscheidende Schlachten, viele werden gnadenlos massakriert, aber einigen Herrschenden dämmert auch, dass pure Repression zu wenig ist. Zeitgenossen haben die Ereignisse als "wilde Handlung" wahrgenommen. Die mit weitreichenden Deutungen übertünchten Ereignisse erscheinen bei Gerd Schwerhoff in neuem Licht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.09.2024

Stefan Reinecke findet zu keinem befriedigenden Schluss mit dem Buch des Historikers Gerd Schwerthoff über die Bauernkriege im 16. Jahrhundert. Schwerthoffs ereignisgeschichtlicher Ansatz, auf Deutungen weitgehend zu verzichten und stattdessen quellenbasierte Regionalstudien zu einem Panoramabild zusammenzutragen, beschert dem Leser laut Reinecke zwar eine Menge Wissen. Der Leser weiß am Ende möglicherweise aber nicht mehr, wozu dies gut sein soll, erklärt der Rezensent seinen Haupteinwand. Etwas Neues zum Thema kommt dabei auch nicht heraus, fügt er hinzu. Verdienstvoll hingegen findet Reinecke, dass der Autor auch die Reaktionen des Adels auf die Ereignisse schildert, die waren nämlich äußerst blutig.
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