Günther Schwarberg

Es war einmal ein Zauberberg

Thomas Mann in Davos - Eine Spurensuche
Cover: Es war einmal ein Zauberberg
Steidl Verlag, Göttingen 2001
ISBN 9783882437751
Gebunden, 247 Seiten, 19,43 EUR

Klappentext

Zwanzig Jahre lang hat Günther Schwarberg sich mit den realen Hintergründen von Thomas Manns berühmtem "Zauberberg"-Roman beschäftigt. Als Ergebnis legt er nun einen Band vor, der gleichzeitig Reportage, Zeit- und Literaturgeschichte ist. Uns wird das "Internationale Sanatorium Berghof", heute in Besitz des deutschen Bundesarbeitsministeriums, vor Augen geführt; wir erfahren, wer sich hinter der Person des Professor Behrens verbirgt, daß die Gestalt des Herrn Settembrini den italienischen Komponisten Leoncavallo zum Vorbild hat, woher Hans Castorp stammt und viele andere interessante Details.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.06.2001

Hinter dem Kürzel "pap." zeigt sich ein empörter Rezensent, der dem Buch auf engstem Raum einen umfassenden Verriss angedeihen lässt. Schwarberg, der sich nach eigenen Angaben auf "Spurensuche" nach Thomas Mann in Davos begeben haben will, habe weder neue Einsichten zu bieten, noch präsentiere er das Altbekannte in einer ansprechenden Form, so der Rezensent wenig begeistert. Er echauffiert sich über den "anbiedernden, voyeuristisch-banalen" Stil des Buches und regt sich über den "verplauderten Text", der seiner Ansicht nach keinerlei Erkenntniswert hat, mächtig auf. Über die nicht nachgewiesenen Zitate ärgert er sich dabei ebenso, wie über das Fehlen einer Bibliografie, eines Registers und Bildnachweisen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.04.2001

Warum musste es gerade der Zauberberg sein, den sich Günther Schwarberg vorgenommen hat, um Thomas Mann als großen deutschen Romancier zu demontieren, fragt Tom Peuckert und ärgert sich darüber, dass es die Begeisterung für den Roman jedenfalls nicht gewesen sein kann. Der "Stern"-Reporter Schwarberg hat sich auf den Weg nach Davos begeben, um dort zu recherchieren, wie viel Wahrheit und wie viel Dichtung in Manns literarischem Opus steckt, berichtet der Rezensent. Als ob ihm ein imaginärer Auftraggeber zugerufen hätte, er solle nichts als Fakten zusammentragen, habe sich Schwarberg an die Arbeit begeben, moniert Peuckert. Und die mannigfaltigen Fakten habe er so willkürlich und detailversessen und in einer simplen Sprachform in 80 bunt zusammengewürfelten Kapiteln zusammengetragen, dass es dem Rezensenten eine wahre Erholung war, zwischendurch ein paar Passagen aus dem Original zu entdecken. Thomas Mann und dem "Zauberberg" wird dieser "Tatsachenbericht" jedenfalls nicht gerecht, lautet das Fazit des verstimmten Rezensenten.