Helmut Braun

Ich bin nicht Ranek

Annäherung an Edgar Hilsenrath
Cover: Ich bin nicht Ranek
Dittrich Verlag, Berlin 2006
ISBN 9783937717098
Gebunden, 288 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Mit diesem Buch legt Helmut Braun eine erste Annäherung an den Autor Edgar Hilsenrath vor. Helmut Braun und Edgar Hilsenrath sind "Weggefährten" seit 28 Jahren. 1977 schaffte der kleine "Literarische Verlag Braun" es, den bereits im Ausland renommierten Schriftsteller Edgar Hilsenrath mit seinem Roman "Der Nazi&der Friseur" auch in Deutschland bekannt zu machen. Seit zwei Jahren ist Braun der Herausgeber der "Edgar Hilsenrath Werkausgabe in 10 Bänden".Viele Lesungen, Vorträge und Symposien wurden von beiden gemeinsam bestritten. Viele Gespräche wurden geführt, in denen Edgar Hilsenrath Auskunft über sein Leben gab. Der umfangreiche und für Literaturwissenschaftler hochinteressante Vorlass von Edgar Hilsenrath wurde von Helmut Braun gesichtet und 2004 der Akademie der Künste in Berlin übergeben. Helmut Braun erzählt in diesem Buch von Edgar Hilsenraths Leben, schreibt über die Entstehungsgeschichte seiner Romane und Erzählungen, berichtet detailliert über die Vorbehalte und Widerstände, mit denen der Autor zu kämpfen hatte, damit sein Werk auch in Deutschland eine Öffentlichkeit finden konnte. Und Helmut Braun schildert auch, wie seine eigene Geschichte mit der von Hilsenrath verknüpft ist.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.12.2006

Helmut Braun hat das, was der Schriftsteller Edgar Hilsenrath darstellen und sein wollte, "ad absurdum geführt", urteilt Rezensent Dieter Hildebrandt. Hilsenrath nämlich, der "große alte jüdische Schrifsteller", vermittle immer den Eindruck, er fliehe vor jeglicher "biografischer Authentizität" und scheue ein "eindeutiges Selbstporträt". Nie habe er mit den Protagonisten seiner Bücher verwechselt werden wollen. Diese Lücke hätte Helmut Braun, der einige von Hilsenraths Bücher verlegt hat, nun schließen sollen, doch nach Ansicht des Kritikers begeht er einen Fehler: Er erliege der Versuchung, einzelne Lebensstationen "durch Versatzstücke aus den Romanen aufzufüllen" und tut dabei genau das, was Hilsenrath nie wollte. Gut dagegen findet Hildebrandt, dass Braun auch Negatives nicht verschweigt, so zum Beispiel die "gelegentlichen Enttäuschungen", die er als Verleger eines "nicht allzu dankbaren" Schriftstellers hinnehmen musste. Trotzdem: Weil der Biograf sich von den "Tarnkappen" Hilsenraths habe irritieren lassen, bleibe sein Werk lediglich eine "Annäherung", wie sie im Untertitel zu Recht angekündigt sei.
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