Ingolf U. Dalferth

Das Böse

Essay über die Denkform des Unbegreiflichen
Cover: Das Böse
Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2006
ISBN 9783161490316
Gebunden, 215 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Das Böse ist die Kurzformel für eine Denkform, mit der Unbegeifliches zu denken versucht wird. Ingolf U. Dalferth rekonstruiert die Sinngeschichte dieser Denkform des Sinnwidrigen am Leitfaden der Kontraste zwischen 'gut' und 'böse' und 'gut' und 'Gott'.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.02.2007

Ingolf U. Dalferths Essay über das Böse hat bei Rezensent Ralf Konersmann großen Eindruck hinterlassen. Er lobt den Ansatz des Theologen und Religionsphilosophen, dieses komplexe Phänomen mittels einer ideengeschichtlich reflektierten Phänomenologie zu beschreiben und als "wirklich" und nicht als "Konstrukt" anzusehen. Besonders instruktiv findet er Dalferths kritische Darstellung der Verharmlosungsgeschichte des Bösen, die die "Entbösung des Bösen" betreibe. Zurückhaltend betrachtet er demgegenüber die Ontologisierung und Hypostasierung des Bösen, die Dalferth vornehme. Zwar würdigt der Rezensent die entscheidenden Passagen als "kunstvoll und tiefsinnig gesagt". Aber sie scheinen ihm am Ende doch "aphilosophisch", weil "rein theologisch" gedacht. So hebt er abschließend hervor, dass ein philosophischer Begriff des Bösen sowohl den "Postmodernismus der Konstrukte" als auch Dalferths Weg eines "modernitätskritischen Archaismus der Hypostasen" hinter sich lassen müsste.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.02.2007

Beeindruckt zeigt sich Uwe Justus Wenzel von den "gehaltvollen und scharfsichtigen Analysen" über das Böse, die der Theologe und Religionsphilosoph Ingolf U. Dalferth vorgelegt hat. Besonders interessiert ihn der Blick des Autors auf die Verluste, die im Verlauf der "Sinngeschichte des Bösen" zu verzeichnen sind. Er nennt hier etwa den Verlust an Orientierung, der sich einstellt, wenn die Unterscheidung zwischen Gut und Böse dem Belieben atomisierter Individuen überlassen wird. Auch wenn er manches anders gewichten würde, hat Wenzel den Essay mit Gewinn gelesen. "Dass Dalferths hermeneutische Sondierungen in christliche Theologie münden", resümiert er, "gereicht ihnen an keiner Stelle zum Nachteil."
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