Jagoda Marinic

Restaurant Dalmatia

Roman
Cover: Restaurant Dalmatia
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2013
ISBN 9783455404579
Gebunden, 239 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Mia ist am Ziel ihrer Wünsche: Sie erreicht in Kanada endlich den Durchbruch als Fotografin. Aber mit der ersten großen Auszeichnung, die sie ins Herz der Künstlerszene katapultiert, stellt sich nicht das große Glück ein, sondern die Blockade. Rafael, ihre große Liebe, überredet sie zu einer Reise nach Berlin, der Stadt, in der sie aufgewachsen ist. Als junges Mädchen war sie vor allem an einem Ort glücklich: Im Restaurant Dalmatia ihrer Tante Zora im Wedding. Dorthin kehrt sie zurück und diese Rückkehr wird eine Reise ins Gestern, ins Westberlin der Wendezeit und nach Kroatien, das Land ihrer Eltern. Eine Suche nach Mias Jugend beginnt und es entsteht das Porträt charakterstarker Menschen wie Zora und deren Sohn Ivo, Mias Großmutter und Mutter, und wie nebenbei erzählt sich die Geschichte zweier Länder Europas, mit denen ihre Leben verwoben sind. Denn all diese Geschichten sind auch Mias Geschichte …

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.02.2014

Allzu selten bekommt Sibylle Birrer so etwas zu lesen. Wenn die in Kroatien geborene, in Deutschland lebende Jagoda Marinić über Identitätsverlust und Identitätssuche schreibt, von Heimatlosigkeit und fast beiläufig von den großen Verwerfungen erzählt, die der Balkankrieg oder der Mauerfall in Berlin bedeuten, spitzt Birrer die Ohren. Auch wenn ihr die Bezeichnung "Roman" für dieses Buch zu hoch greift, das ohne ausgestaltete Konstruktion auskommt und eher skizzenhaft, situativ, in der Weise von Momentaufnahmen Vergangenheit und Gegenwart zwischen Split, Berlin und Toronto sowie Figurenporträts präsentiert - der Ton des Ganzen stimmt, findet sie. Und in der Brüchigkeit der Konstruktion spiegelt sich für Birrer schließlich auch das Thema dieser Autorin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 16.10.2013

Angenehm leicht findet Conelia Geißler, wie Jagoda Marinic ihre eigenen Erfahrungen mit der Suche nach den heimatlichen Wurzeln in der Fremde in diesem Roman beschreibt. Das schwere Thema der Sinn- und Identitätssuche von Emigranten, erfahren wir von Geißler, bewegt die Autorin zwischen Kontinenten und Zeiten, zwischen New York, Zagreb, Split und Berlin, zwischen Balkankrieg und Mauerfall. Überzeugend für Geißsler, da Marinic aus eigenem Wissen schöpft.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.09.2013

Nicht ganz leicht findet Sabine Berking die Lektüre dieses Romans von Jagoda Marinić. Unkonventionelle Handlungsführung und subtile, assoziative, lyrische Prosa sind für Berking in diesem Fall allerdings klare Qualitätsmerkmale. Wenn die Autorin autobiografisch grundiert eine zwischen Kanada, Berlin-Wedding und der dalmatischen Küste spielende Gastarbeiterfamiliensaga erzählt und dabei auch europäische Geschichte miteinbezieht, gelingt es der Rezensentin durch genaues Lesen, die seelischen Konflikte der Figuren und die Bruchlinien der Zeit zu identifizieren.
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