Jan Wagner

Steine & Erden

Gedichte
Cover: Steine & Erden
Hanser Berlin, Berlin 2023
ISBN 9783446277304
Gebunden, 112 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Zweiundzwanzig Jahre nach der "Probebohrung im Himmel" lässt sich Jan Wagner von der schnöden Scholle inspirieren: "Steine & Erden". Aus dem lehmigsten, kalkigsten Boden der Tatsachen fördert sein Blick mit Lust das Erstaunliche zutage und verwandelt es in Gedichte, deren Leichtigkeit und Klangmagie immer wieder verblüffend sind. Alles lebt und erzählt Geschichten in diesem lyrischen Kosmos - von der Karottenrakete auf ihrem Weg zum Erdmittelpunkt über die schleichend wachsende Gummiakropolis ausgedienter Reifen bis zu Dürers "Rhinozeros".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.10.2023

Überschwänglich freut sich Rezensent Tom Schulz über den neuen Gedichtband des Lyrikers und Übersetzers Jan Wagner, in dem er sich vor allem der Materialität der Natur widmet. Es geht um Kaiserpinguine als "komiker in der stummfilmära der schöpfung" und hölzerne Madonnen, an denen die Würmer nagen, das alles, so Schulz, verknüpft der Dichter mit Fantasie und kulturgeschichtlichem Wissen zu einer neuen Betrachtungsebene. Der Kritiker liest in den poetischen Schilderungen der irdischen Schöpfung und ihrer Vergänglichkeit eine verletzliche Nachdenklichkeit, die "Empathie allem Leben gegenüber" zeigt und Jan Wagner für ihn zu einem "formvollendeten" Lyriker macht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2023

Ob Pirelli-Reifen, Spargel oder Biber - Jan Wagner findet Inspiration für seine Verse überall, staunt Rezensentin Sandra Kegel, der diese "Neugier auf die Welt und auf die Sprache" imponiert. Wagner beginnt immer mit etwas Konkretem und entwickelt daraus eine Idee, nie andersrum, notiert sie. Ins Erdreich und auf die Müllkippe zieht es den Dichter diesmal, aufs Land, zum Angeln und zur Karotte, die Wagner so schön besingt, dass es der Kritikerin ganz warm ums Herz wird, während sie ihrer Verwandlung zum Rhizom zuschaut. Gelegentlich gibt es auch "tagespolitische Einlassungen", aber meist muss der Leser die Motive selbst entdecken. Eine lohnenswerte Aufgabe, versichert die Kritikerin.
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