Jesmyn Ward

Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt

Roman
Cover: Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt
Antje Kunstmann Verlag, München 2018
ISBN 9783956142246
Gebunden, 304 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Ulrike Becker. Jojo und seine kleine Schwester Kayla leben bei ihren Großeltern Mam and Pop an der Golfküste von Mississippi. Leonie, ihre Mutter, kümmert sich kaum um sie. Sie nimmt Drogen und arbeitet in einer Bar. Wenn sie high ist, wird Leonie von Visionen ihres toten Bruders heimgesucht, die sie quälen, aber auch trösten. Mam ist unheilbar an Krebs erkrankt, und der stille und verlässliche Pop versucht, den Haushalt aufrecht zu erhalten und Jojo beizubringen, wie man erwachsen wird. Als der weiße Vater von Leonies Kindern aus dem Gefängnis entlassen wird, packt sie ihre Kinder und eine Freundin ins Auto und fährt zur "Parchment Farm", dem staatlichen Zuchthaus, um ihn abzuholen. Eine Reise voller Gefahr und Hoffnung.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.06.2018

Rezensent Martin Zähringer zeigt sich beeindruckt von Jesmyn Wards Talent, literarisch realistisch und akademisch auf Höhe der Zeit und der gesellschaftlichen Debatten vom Rassenhass und von der afroamerikanischen Geschichte zu erzählen. Die auf einer Farm am Mississippi spielende, vielstimmig und multiperspektivisch angelegte Geschichte mit einem 13-Jährigen in ihrem Zentrum vermittelt laut Zähringer die Unfreiheit und das Böse des Jim-Crow-Systems, aber auch die Hoffnung auf eine Erlösung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.03.2018

Rezensentin Verena Lueken betont die Zärtlichkeit, mit der sich Jesmyn Ward ihren Figuren in diesem Roman widmet. Es geht um Rassismus, Armut und die Spuren der Sklaverei in einem fiktiven Ort in Mississippi und wie die drei Erzähler in ihren eigenen, miteinander verflochtenen Geschichten damit umgehen. Der alttestamentliche Zorn im Ton der Erzählung, mehr noch die physische Bildlichkeit, die Angst, Rausch, Schmerzen für den Leser spürbar macht, erinnert Lueken von fern an Faulkner, von nah an Toni Morrison.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.02.2018

Frauke Meyer-Gosau ist begeistert von Jesmyn Wards Roman aus em "Lost South" der USA. Gut und Böse, Geister und Magie, Leben und Tod liegen hier nah beieinander, warnt die Rezensentin, die starke Nerven braucht, um sich durch die Geschichte einer Familie inmitten von Armut, Gewalt und Rassissmus zu schlagen. Dass die Autorin nichts beschönigt und den Alltag so genau abzubilden weiß, liegt für Meyer-Gosau am autobiografischen Kern des Buches. Wards schnelle Dialoge, die Sinnlichkeit und Einfühlsamkeit ihrer Sprache und die bleibende Hoffnung auf ein besseres Leben machen das Buch für die Rezensentin so reizvoll.
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