Jonathan Littell

Notizen aus Homs. E-Book

Cover: Notizen aus Homs. E-Book
Hanser Berlin, Berlin 2012
ISBN 9783446241145
E-Book, 240 Seiten, 14,99 EUR

Klappentext

EPUB. Aus dem Französischen von Dorit und Gesa Engelhardt. Im Januar 2012 lassen sich Jonathan Littell und sein Fotograf von Angehörigen der Syrischen Befreiungsarmee heimlich ins Land schleusen. Seine Erlebnisse und Beobachtungen dort hat Littell in zwei Notizheften festgehalten. Was die Veröffentlichung dieser Hefte rechtfertigt , schreibt er selbst, ist die Tatsache, dass sie Bericht erstatten über einen Moment, der quasi ohne Zeugen von außen stattgefunden hat: die letzten Tage der Erhebung eines Teils der Stadt Homs gegen das Regime Baschar al Assads. Wie schon Littells eindrückliche Berichte aus den Krisengebieten Tschetschenien und Georgien reiht sich auch sein Text über Syrien ganz in die große Tradition der Kriegsreportage ein.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 21.07.2012

Lest dieses Buch, ruft Rezensent Andreas Fanizadeh allen und insbesondere auch den angesichts der Gräueltaten in Syrien untätigen "Pazifisten und Antiimperialisten" zu. In seinem Bericht dokumentiert Jonathan Littell in Form einer "tagebuchartigen Chronik" das Notizbuch, das er beim Inkognito-Besuch in den syrischen Bürgerkriegsgebieten rund um die Ortschaft Homs Anfang 2012 geschrieben hat. Dieses bietet nicht nur aus erster Hand einen erhellenden Einblick in die Mentalität der Rebellen der Freien Syrischen Armee, die sich gegen das Assad-Regime stellt, sondern schildert auch die erschütternden Gewalttaten von den Fronten des Guerillakriegs, schreibt der Rezensent, der seinen Hut zückt vor der Risikobereitschaft des Autors im Dienste der Wahrheit wider die "Propaganda der Staatsterroristen".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 11.07.2012

Arno Widmann wollte die Printausgabe nicht abwarten und hat Jonathan Littells Syrien-Reportage im E-Book gelesen, die der Hanser Berlin Verlag vorab herausgegeben hat. Littells Aufzeichnungen haben Widmann schier den Atem verschlagen. Der französisch-amerikanische Autor hat sich zusammen mit einem Fotografen in das schwer umkämpfte Homs geschlagen und erlebt die Kämpfe an der Seite der Aufständischen. Littell hat mit Ärzten, Soldaten und Lehrern gesprochen, mit Salafisten und Dschihadisten, er hört Berichte von Tod und Folter und ist Zeuge von strategischen Debatten oder Waffenkäufen. Widmann verfolgt dies gebannt, erkennt aber auch, dass die klugen und genauen Aufzeichnungen einfache Positionen unmöglich machen. Denn für Littell sind die Tage des Assad-Regimes ganz klar gezählt, doch die Aufständischen sind ihm, gelinde gesagt, nicht immer sympathisch. Widmanns glasklares Fazit: "Natürlich muss jeder halbwegs am Geschehen Interessierte Littells Aufzeichnungen lesen."