Larissa Bender (Hg.)

Syrien

Der schwierige Weg in die Freiheit
Cover: Syrien
Dietz Verlag, Bonn 2012
ISBN 9783801204334
Kartoniert, 201 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Während der "Arabische Frühling" die Diktatoren in Tunesien, Ägypten und Libyen zu Fall brachte, klammert sich das Regime in Syrien an die Macht und geht mit äußerster Brutalität gegen friedliche Demonstrierende vor. Doch trotz Tausender Toter und Hunderttausender Verwundeter, Verhafteter, Vertriebener und Verschwundener weichen die Menschen nicht vor Militär, Sicherheitskräften und Schlägertrupps zurück. Wer sind diese Menschen, die der gnadenlosen Unterdrückung die Stirn bieten, woher nehmen sie die Kraft und worauf gründet sich ihre Hoffnung auf einen demokratischen Wandel? Mit Beiträgen von Omar Alasaad, Ivesa Lübben, Ahmad Hissou, Khawla Dunia, Gabriela Keller, Amer Mattar, Rami Nakhla, Omar Kaddour, Norbert Mattes, Salam Kawakibi, Samar Yazbek, Carsten Wieland, Rosa Yassin Hassan, Kristin Helberg, Yassin Al Haj Saleh, Mouaffaq Nyrabia, Michal Shammas, Friederike Stolleis und einem Ausblick von Volker Perthes.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 10.11.2012

Mit Interesse und Gewinn hat Jannis Hagmann diesen Sammelband der Islamwissenschaftlerin Larissa Bender gelesen, die darin Beiträge von deutschen und syrischen Autoren versammelt. Vor allem den syrischen Autoren verdankt der Rezensent Einblicke in die syrische Lebenswirklichkeit, die er so noch nicht gelesen hat. Allerdings vermisst Hagmann Texte, die über persönlich Erlebtes hinausgehen. Die analytischeren Beiträge gehen kaum über das hinaus, was er bereits der Tagespresse entnommen hat. Weder über Alawiten noch über Assads Politik erfährt er Grundsätzliches. Trotzdem empfiehlt Hagmann die Lektüre als lohnend.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.10.2012

Rainer Hermann preist den vorliegenden Sammelband als große Informationschance. Der seit 18 Monaten währende Bürgerkrieg in Syrien ist ihm noch immer weitgehend ein Rätsel, Information und Propaganda voneinender zu scheiden, erklärt er, sei schwer. Der Band bringt etwas Licht, erörtert Strukturen und Akteure, reißt Themen an, die laut Hermann in den Medien kaum vorkommen. Zwar weiß Hermann, dass Bücher zu aktuellen Themen rasch veralten, doch was er hier erfährt, etwa über den Zerfall der vom Assad-Regime jahrzehntelang systematisch geschürten Angst oder zur Rolle der Künstler im Konflikt, scheint ihm neu. Da zumindest die Beiträge junger syrischer Schiftsteller im Band, Omar Kaddour zum Beispiel oder Rosa Yasin, den Rezensenten auch sprachlich überzeugen, liest er das Buch mit doppeltem Gewinn. Allerdings hätte er sich einen etwas kritischeren Blick auf die Opposition und die mitunter durch Dschihadisten beeinflussten Rebellen gewünscht und weniger Schwarzweißmalerei.
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