Kuno Raeber

Kuno Raeber: Werke in 5 Bänden

Band 1: Lyrik. Band 2: Erzählende Prosa. Band 3: Romane und Dramen I. Band 4: Romane und Dramen II. Band 5 (noch nicht erschienen)
Cover: Kuno Raeber: Werke in 5 Bänden
Nagel und Kimche Verlag, Zürich 2004
ISBN 9783312002986
Gebunden, 2600 Seiten, 124,50 EUR

Klappentext

(Subskriptionsausgabe) Herausgegeben von Christiane Wyrwa und Matthias Klein. In der Schweizer Tradition der zunächst verkannten und erst spät zu Ehren gekommenen großen Autoren wie Robert Walser, Friedrich Glauser und Albin Zollinger gilt es einen weiteren hochkarätigen Schriftsteller zu entdecken: den Sprachkünstler und Erinnerungsmagier Kuno Raeber. Der eigenwillige und sprachbesessene Autor verarbeitete literarisch die großen Themen der Weltgeschichte: von Rom und Konstantinopel bis zu den Totenritualen der alten Ägypter und dem Maya-Kult der Azteken. Seine Gedichte wenden sich vor allem durch Klang und rhythmische Ordnung "ebenso ans Ohr wie ans Auge, wollen ebenso durch ihren Tonfall faszinieren, wie durch die Bilder, die sie vor dem Leser aufstellen".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.05.2004

Hanno Helbling bespricht den vierten band der auf fünf Bände angelegten Werkausgabe Kuno Raebers und tut kund, dass er den neben drei Erzählungen und einer dramatischen Skizze enthaltenen Roman "Wirbel im Abfluss" als das "bedeutendstes" Buch des Autors einschätzt. Der Roman, der nicht nur die Plünderung Roms im Jahre 1527, sondern in nichtchronologischer Anordnung verschiedene historische Ereignisse wie den Brand des Borgo von 847 oder die Pest im Jahr 590 anklingen lässt, ist in kreisender Sprachbewegung und als ein einziger langer Satz ohne Punkte geschrieben, erklärt der Rezensent. Der Text ist, auch wenn er sich nicht ohne eine gewisse Gliederung präsentiert, als eine Kette von ineinander übergehende Ereignisse konzipiert, beschreibt Helbling. Damit mache der Autor deutlich, dass "alles mit allem zusammenhängt" und wird damit gleichsam zum "Paradigma des Dichterwerks", so der Rezensent beeindruckt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.01.2004

Drei Bände umfasst mittlerweile die Werkausgabe von Kuno Raeber, meldet Rolf-Bernhard Essig, die den Schweizer Schriftsteller geballt präsentieren und ihm aus seinem Schattendasein verhelfen soll, aus dem er Zeit seines Lebens trotz vieler Preise nie herausgefunden habe. Das lag daran, vermutet Essig, dass Raeber vor allem als Lyriker wahrgenommen wurde. Dabei seien seine Romane eine wahre Entdeckung! Zwei hat er mit Wonne gelesen: "Alexius unter der Treppe oder Geständnisse vor eine Katze" sowie "Das Ei". Der Lyriker Raeber ist auch in seiner Prosa zu spüren, stellt Essig fest, narrativer Impuls der Romane sei die Metamorphose, das Amalgam. Raeber erzählt nicht linear, sondern motivisch, verwebt mythologische und historische Figuren, Szenerien, Motive, erläutert der Rezensent. Raebers größte Leistung besteht für ihn darin, "die Sprachlust des Lesers zu kitzeln": mit Neologismen und Wortschöpfungen wie "Taumelsummbäume", "Aaskakadu" oder "Schleimschleier". Bemerkenswert findet Essig in diesem Zusammenhang den Stellenkommentar der beiden Herausgeber, die mythologische, religiöse und historische Hintergründe klar und konzentriert erläuterten. Eine vorbildliche Werkausgabe, lobt Essig, die einen äußerst vitalen Autor präsentiere und erschließen helfe.
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