Kurt Oesterle

Martha und ihre Söhne

Roman
Cover: Martha und ihre Söhne
Klöpfer und Meyer Verlag, Tübingen 2016
ISBN 9783863514143
Gebunden, 180 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Martha, eine junge Frau von zwanzig Jahren, erlebt den Zusammenbruch einer Diktatur, die sie voll und ganz bejaht hat. Aus Angst vor der Rache der Sieger beschließt sie, schnellstmöglich Kinder zur Welt zu bringen, in der Hoffnung, eine Mutter werde auf jeden Fall geschont. Sie gebiert rasch hintereinander zwei Jungen, denen sie zusammen mit Paule, ihrem Mann, im Niemandsland zwischen Diktatur und Demokratie allerdings nur wenig zu bieten haben: Martha, eine kraftvolle, aber gebrochene Person, die aufgrund der falschen Überzeugungen und Werte, die sie noch in sich trägt, ihre Kinder nicht für die Zukunft erziehen kann. Die beiden Jungen, Fred und Hel, müssen gewissermaßen selbst groß werden, sich selber helfen - und tun dies auch, wenngleich auf unterschiedliche Art. Wie sie den Kampf um die eigene Zukunft in einer seelischen und bildungsmäßigen Ruinenlandschaft in mehreren, teils schweren Bewährungsproben bestehen, erzählt der Roman für die ersten zwölf Lebensjahre. Erst gegen Ende lichtet sich der Nebel ein wenig. Und ein neues Leben zeichnet sich ab.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.07.2016

Knapp, aber begeistert bespricht Rezensent Matthias Hannemann Kurt Oesterles Familiengeschichte "Martha und ihre Söhne". Er liest hier zunächst die Geschichte einer jungen Frau in der Nachkriegszeit, die sich zwischen Umerziehungskursen und Verhaftung des Vaters erst langsam vom Glauben an den NS-Staat löst und sich in der Hoffnung einer besseren Behandlung durch die Besatzer von einem Knecht schwängern lässt. Aufmerksam folgt Hannemann auch den heranwachsenden Söhne beim Kriegspielen oder bei ihrer harten Arbeit für einen Landwirt. Wie Oesterle die deutsche "Nachkriegspsyche" zwischen Heimatlosigkeit und Traumata in eleganten, sanftmütigen Sätzen und in eindrucksvollen Szenen ausleuchtet, hat dem Kritiker ausgesprochen gut gefallen.
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