Livi Michael

Die flüsternde Straße

Ab 12 Jahren
Cover: Die flüsternde Straße
Carlsen Verlag, Hamburg 2005
ISBN 9783551553478
Gebunden, 512 Seiten, 19,50 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Sallah Naoura. England, auf dem Höhepunkt der industriellen Revolution: Weil sie den Hunger und die Grausamkeiten im Waisenhaus nicht mehr länger ertragen, beschließen die Geschwister Joe und Annie in einer eisigen Frühlingsnacht zu fliehen. Nun sind sie völlig auf sich gestellt und müssen ohne einen Penny auf der Straße überleben. Schon bald empfindet Joe seine jüngere Schwester als Last. Denn: Annie ist etwas Besonderes - sie kann die Toten sehen und sogar mit ihnen sprechen. Als die beiden auf eine Schaustellertruppe treffen, lässt Joe sie in der Obhut von Ehrenmann Bob zurück, der Annie mit ihren Fähigkeiten als Zuschauerattraktion vermarkten will. Endlich ist er frei! In den Straßen von Manchester schließt er sich einer Kindergang an. Doch auch dieses Leben ist gefährlich ...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.02.2006

Voll "Spannung und Dramatik" sei das Buch, findet Sybil Gräfin Schönfeldt. Zwei Geschwister, die zur Zeit der industriellen Revolution in England "einen beschützen Platz im Leben" suchen, finden bei einem Zirkus Unterschlupf. Annie hat eine besondere Gabe. Sie kann eine mystische Welt sehen, sie kann mit den Toten sprechen. Livi Michael gebe ihren Figuren mit Engeln, Waldfrauen, und Weisen "starke Begleiter" mit. Sie zeige dem Leser, dass der Mensch sowohl Realität als auch das Mystische brauche, und dass man mit "Tapferkeit" und "Treue" zu einem "guten Ende" käme. Diese "offene Grenze" der beiden Welten trage sehr zum Gewinn des Buches bei, freut sich die Rezensentin.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 19.10.2005

Ulla Schickling ist von diesem Kinderbuch, das den ersten Ausflug der englischen Autorin in die Literatur für Kinder darstellt, schlechthin begeistert, Es geht um einen Jungen und seine Schwester, die zur Zeit der beginnenden Industrialisierung in England als Waisen auf einem Bauernhof arbeiten müssen und misshandelt werden, weshalb sie schließlich fliehen, erklärt die Rezensentin. Livi Michael schildert die Zeit und das bedrückende Elend der Kinder so plastisch, dass man manchmal kaum weiterlesen kann, so Schickling berührt, der der "glaubhafte Ausstieg", den sich die Autorin für die Kinder aus ihrem bedrückenden Leben ausgedacht hat besonders gut gefällt. Sie findet, dass der zweite, eher fantastische Strang der Erzählung, in dem sich "Geister und Hundsfrauen" tummeln, gar nicht nötig gewesen wäre.