Lucy Fricke

Die Diplomatin

Roman
Cover: Die Diplomatin
Claassen Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783546100052
Gebunden, 256 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Dann steht man da und ist nur Deutschland. Fred ist eine erfahrene und ehrgeizige deutsche Konsulin. Eine Frau, die eigentlich nichts aus der Ruhe bringt, überall und nirgends zu Hause. Dann jedoch, in Montevideo, scheitert sie erstmals in ihrer Karriere. Sie wird versetzt ins politisch aufgeheizte Istanbul, ihrer bisher größten Herausforderung. Zwischen Justizpalast und Sommerresidenz, Geheimdienst und deutsch-türkischer Zusammenarbeit, zwischen Affäre und Einsamkeit stößt sie an die Grenzen von Freundschaft, Rechtsstaatlichkeit und europäischer Idee. In ihrem Roman erzählt Lucy Fricke von einer Diplomatin, die den Glauben an die Diplomatie verliert - und das, was in ihrem Beruf das Wichtigste ist: die Geduld.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.04.2022

Rezensentin Verena Mayer bewundert die Rechercheleistung, die in Lucy Frickes Diplomatinnen-Roman steckt. Die Geschichte der deutschen Botschafterin Andermann in der Türkei und die authentische Geschichte der verhafteten Journalistin Mesale Tolu verbindet die Autorin laut Mayer zu einem spannenden Stück Literatur über ein politisches Dilemma auf dem diplomatischen Parkett zwischen Repräsentation und Moral. Darüber hinaus erkennt Mayer in dem Buch einen Roman zur Stunde, der die Rolle der Diplomatie in Krisenzeiten thematisiert.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.04.2022

Begeistert zeigt sich Rezensentin Jeanette Schäfer von Lucy Frickes neuem Roman. Darin stößt die Botschafterin Friederike Andermann in Montevideo und später in Istanbul an die Grenzen der Diplomatie, resümiert die Rezensentin. Mit ihrem "umfangreichen Hintergrundwissen", das sich an realistischen Beschreibungen der türkischen Stadt sowie Erklärungen von Begriffen aus dem Fachjargon zeigt, beweist die Autorin ihre Erzählkunst, lobt Schäfer. Überzeugt ist sie auch von den "prägnanten Dialogen" und der Hauptprotagonistin, die Fricke empathisch als Frau darstellt, der immer mehr Zweifel an ihrem Beruf aufkommen, denen sie sich jedoch couragiert und mit lakonischem Humor" stellt, schwärmt die Rezensentin. Dass dieser "spannende Roman" auch politisch hoch brisant ist, erahnt Schäfer an der Reisewarnung, die der Autorin für die Türkei ausgesprochen wurde.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 24.03.2022

Rezensentin Dorothea Westphal liest mit Spannung Lucy Frickes neuen Roman über eine Diplomatin, die zunächst in Uruguay, später in Istanbul versucht, in ihrer Position auf politische Ereignisse einzuwirken und dafür bis an den "Rand der Legalität" geht. Als Leitmotiv des Romans erkennt die Rezensentin das Gefühl der Ohnmacht, das Zweifel am Sinn des Berufs in der Protagonistin weckt. Dieses Gefühl setzt Fricke auch stilistisch überzeugend um mit "rasanten  Dialogen" und "trockenem Humor", lobt die Rezensentin. Dass sich einige Teile dieser detailliert recherchierten Geschichte tatsächlich so ähnlich zugetragen haben, macht für Westphal den Roman besonders brisant.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 17.03.2022

Die Zeit lässt niemand Geringeres als Ex-Außenminister Heiko Maas Lucy Frickes fünften Roman besprechen. Und der windet sich ein wenig, will er doch partout nichts Undiplomatisches schreiben. Dann aber lässt er sich von Friederike Andermann, der titelgebenden, kinderlosen und desillusionierten "Diplomatin" mit auf Reisen nehmen, nach Montevideo oder Istanbul, wo sie mit Bürokratie, Entführungen und Terrororganisationen zu tun hat. Maas staunt über die Realitätsnähe in Frickes Roman, etwa wenn sie Diplomaten-Alltag, Beziehungen oder den Entwicklungsstand der Gleichstellung im Auswärtigen Dienst beschreibt. Der Figur kommt der Kritiker entsprechend nahe, die schmucklose Sprache und der "trockene Humor" lassen ihn eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen.