Manfred C. Hettlage

DGB in der Sackgasse

Macht und Machtmissbrauch einer Richtungsgewerkschaft
Cover: DGB in der Sackgasse
Olzog Verlag, München 2003
ISBN 9783789281167
Broschiert, 155 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Im Kampf gegen Schröders Reformagenda erlitten die Gewerkschaftsbosse ihre bislang größte Niederlage. Nach über 50 Jahren mussten ausgerechnet die IG Metall, die weltweit zu den größten Gewerkschaften zählt, einen Streik abbrechen und als Verlierer aus dem Arbeitskampf abziehen. Die Gewerkschaften befinden sich in einer massiven Vertrauenskrise: Die Mitgliederzahlen sinken dramatisch, der Flächentarif dünnt immer weiter aus, Betriebsräte drängen die Gewerkschaft zunehmend aus dem Tarifgeschäft. Die Geduld der Basis scheint überstrapaziert. Spannend bleibt, ob der DGB die längst überfälligen Reformen im Bereich Urabstimmung und Minderheitenschutz endlich angehen wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.04.2004

Der Rezensent mit dem Kürzel "sku" findet Manfred C. Hettlages Arbeit über den DGB recht überzeugend, weil sie einen differenzierten Einblick in die Thematik biete. Der Autor ist kein Freund des DGB und findet seine Versuche der parteipolitischen Einflussnahme ärgerlich, dennoch ist er von der gesellschaftlichen Bedeutung von Gewerkschaften überzeugt, erklärt der Rezensent. Erfreut vermerkt er, dass Hettlage den DGB nicht nur kritisiert, sondern auch konstruktive Lösungsvorschläge etwa für die Tarifverhandlungen macht: So empfehle er, "den Flächentarif zugunsten von Hausverträgen zu öffnen, nach Schweizer Vorbild auf Streik und Aussperrung zu verzichten und die Betriebsräte stärker in die Tarifverhandlungen einzubeziehen". Auch dem Rezensenten ist allerdings klar, dass solche Vorschläge bei den Gewerkschaften zur Zeit nur Unmut auslösen.
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