Michael Erbe

Revolutionäre Erschütterung und erneuertes Gleichgewicht 1785-1830

Handbuch der Geschichte der Internationalen Beziehungen, Band 5
Cover: Revolutionäre Erschütterung und erneuertes Gleichgewicht 1785-1830
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2004
ISBN 9783506737250
Gebunden, 441 Seiten, 88,00 EUR

Klappentext

Das groß angelegte "Handbuch der Geschichte der Internationalen Beziehungen" verfolgt das Ziel, die Gesamtheit der Internationalen Beziehungen der Neuzeit systematisch zu durchleuchten, differenziert und zugleich anschaulich über die geschichtliche Entwicklung bis zum heutigen System von Staaten und Völkern zu informieren und damit einem breiten Benutzerkreis verlässliches Grundwissen bereitzustellen. Dabei wird, den modernen Forschungsansätzen in der angelsächsischen und französischen Geschichtswissenschaft entsprechend, ein breit gefasster Begriff des Politischen zu Grunde gelegt, der die Diplomatiegeschichte alten Stils überholt und in multiperspektivischem Zugriff wirtschaftliche, kulturelle, konfessionelle, mentale, geopolitische und strategische Gegebenheiten und Interessen in die Interpretation der Internationalen Beziehungen einschließt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.06.2005

Eckhart Conze hätte sich vom fünften Band des "Handbuchs der Geschichte der internationalen Beziehungen", der sich mit der Zeit zwischen 1785 und 1830 befasst, mehr aktuelle Bezüge gewünscht. Zunächst betont der Rezensent in seiner eingehenden Besprechung, dass Michael Erbes Buch nicht zuletzt deshalb "Beachtung verdient", weil er sich darin so entscheidenden Ereignissen wie der Französischen Revolution und - das erscheint dem Rezensenten noch wichtiger - der befriedeten internationalen Ordnung nach dem Wiener Kongress widmet. Deshalb bedauert Conze es umso mehr, wenn der Autor es nicht nur an einer "Gesamtperspektive", sondern auch an einer systematischen Betrachtung der internationalen Politik fehlen lässt. Damit "entgleiten" Erbe die wichtigen Entwicklungsstränge, die Auswirkungen bis weit ins 19. und 20. Jahrhundert haben, notiert der Rezensent unzufrieden, der sich weniger Einzelbetrachtungen und mehr "generalisierende Ausführungen" gewünscht hätte, wie er nicht müde wird zu betonen. Zudem konzentriere sich der Autor vor allem auf die nationalen Akteure der internationalen Beziehungen, womit er die internationalen Beziehungen auf die Außenpolitik einenge, moniert Conze. Als Plus verbucht Conze, dass Erbe auch Staaten außerhalb Europas in seine Untersuchung mit einbezieht, was seiner Erfahrung nach eher selten ist. Zudem habe der Autor viele wichtige "Informationen und Beobachtungen" in seinem Buch versammelt, die aber ohne die fehlende Gesamtperspektive in der Luft hängen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.02.2005

Während Klaus Hildebrand die ersten beiden Bände des "Handbuch der Geschichte der Internationalen Beziehungen" als "ausgesprochen gelungen" lobt, findet er den von Michael Erbe jetzt vorgelegten dritten Band "Revolutionäre Erschütterung und erneuertes Gleichgewicht", der die Jahrzehnte zwischen 1785 und 1830 behandelt, "eher enttäuschend". Verantwortlich dafür macht Hildebrand einen "Mangel an gedanklicher Durchdringung des Stoffes". Unter den "geradezu überreich ausgebreiteten Fakten" verschwinden seines Erachtens die Grundfragen und Grundmuster der Epoche. Erbe stelle Ereignisse wie die französischen Revolutionskriege, die "Napoleonische Hegemonialpolitik", die "Neuordnung Europas" auf dem Wiener Kongress und so fort "vorwiegend" in "referierender Art und Weise" dar. Zusammenhänge kämen bei der Anhäufung von Fakten generell zu kurz. "Über die gebündelten Tatsachen gründlicher nachzudenken", resümiert Hildebrand, "hätte der Publikation sicherlich gutgetan".
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