Johannes Willms

Der Mythos Napoleon

Verheißung, Verbannung, Verklärung
Cover: Der Mythos Napoleon
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2020
ISBN 9783608963717
Gebunden, 384 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Napoleon I (1769-1821), General, Konsul und Kaiser der Franzosen, prägte wie kein anderer die Geschichte Frankreichs und Europas. Friedrich Nietzsche charakterisierte ihn als "Synthesis von Unmensch und Übermensch". Dieses Urteil beschreibt die ganze Bandbreite der Wertungen, die Napoleon in den letzten 200 Jahren erfahren hat. Johannes Willms deckt  die Voraussetzungen und Gründe für das stete Gegeneinander von Bewunderung und Ablehnung im Urteil von Person und Handeln dieses Machtmenschen auf. Eingehend schildert er, wie es Napoleon gelang, seinen eigenen Mythos zu entwickeln, der ihm die Macht in Frankreich wie auch Europa verschaffte und der erst mit seinem Scheitern 1815 zerstört wurde. Tatsächlich jedoch wurde die Verbannung, in der Napoleon bis 1821 lebte, dazu genutzt, diesen Mythos neu zu formen und zukunftsfähig zu machen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.10.2020

Der hier rezensierende Historiker Klaus Deinet findet, dass Johannes Willms mit seinem Napoleon die Latte ziemlich hoch legt. Wie der Autor die Phasen von Napoleons Aufstieg erst detailliert beschreibt, um die Facetten des Mythos Napoleon auszuleuchten, und dann aufzeigt, wie der Mythos sich mit dem Niedergang Napoleons "verbrauchte", scheint ihm allerdings beeindruckend, wenngleich "nicht immer stringent" und in einigen Diagnosen auch "überpointiert". Dass der Verfasser sich mit diesem Buch, das seine frühere Arbeiten ergänzt und alles Napoleon betreffende miteinander in Beziehung zu setzen versucht, übernimmt und er den thematischen Rahmen sprengt, diese Vermutung wird Deinet nicht los.
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