Mircea Eliade

Isabelle und die Wasser des Teufels

Roman
Cover: Isabelle und die Wasser des Teufels
Insel Verlag, Frankfurt am Main 2001
ISBN 9783458170754
Gebunden, 38 Seiten, 126,80 EUR

Klappentext

Aus dem Rumänischen von Richard Reschika. Ein junger Mann reist nach Indien, um nach dem Abschluss seiner Doktorarbeit über asiatische Skulpturen seine Studien zu vertiefen. Was zunächst erscheint wie der Beginn einer wissenschaftlichen Karriere, offenbart sich jedoch bald als der Anfang einer zerstörerischen, ja tödlichen Besessenheit. Die Monate in Indien nutzt der junge Mann zu einem großangelegten Selbstversuch, der nicht nur sein eigenes, sondern auch das Leben anderer aus der Bahn wirft. Diese Buch, 1930 erschienen, war der erste veröffentlichte Roman des Wortführers der "jungen Generation" der rumänischen Existentialisten. Bereits in diesem Frühwerk wird das zentrale Motiv Eliades entfaltet: der Einbruch des Phantastischen in das Alltägliche, des Irrationalen in das Rationale, der Kampf des Dämonischen mit dem Heiligen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.09.2002

Jakob Hessing würdigt den Roman des hauptsächlich als Religionswissenschaftler und Mythenforscher bekannten rumänischen Autors vor allem in seiner autobiographischen Bedeutung. Der Rezensent informiert, der Roman sei 1929 in Kalkutta entstanden. Den Inhalt des Romans fasst er so zusammen, dass der Erzähler anhand seiner Beziehung zu zwei sehr unterschiedlichen Frauenfiguren zwei verschiedene Lebensentwürfe auf den Prüfstein stellt. Das Buch, meint er etwas abschätzig, sei ein "pathetisches, katholisch inspiriertes Mythologem", aber eben interessant, wenn man über Eliade etwas erfahren will, so sein abschließendes Urteil.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.04.2002

Martin Ebel bespricht einen Roman, der für ihn vielleicht nicht als Roman, aber dennoch als Zeitzeugnis und biografisches Dokument lesenswert ist. Geschrieben hat ihn Mircea Eliades 1930, im Alter von 22 Jahren, und dies sei dem Roman auch anzumerken. Eliades, der durchaus als "Genie und Universalgelehrter" bezeichnet werden dürfe, habe es hier noch nicht geschafft, seine zahlreichen Eindrücke in eine literarische Form zu bringen. Er möchte zu viele Dinge gleichzeitig behandeln, was schlicht nicht gelingt, ohne dass er die Balance verliert, so der Rezensent, aber dennoch lasse sich der spätere Eliades auch hier schon erahnen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.09.2001

Was, fragt der Rezensent, läge für jemanden, der einst Indien bereist und dort vielfältige Studien getrieben hat, näher, als einen Roman zu schreiben, in dem jemand Indien bereist und ... Dabei herausgekommen ist ein Buch für Schreibende, "die es genießen, wohl bekannte Stimmungen in der gewagten Verkürzung eines Radikalmanierismus wiederzufinden", gewissermaßen geschrumpft auf das Format bloßer Ausrufe. Dass so etwas tatsächlich genießbar ist, will Martin Mosebach meinen. Alle Widersprüche, gespreizten Paradoxien und Sinnlosigkeiten des Romans, die in ihm zuletzt den Verdacht wecken, das Ganze sei "nur eine Opium-Phantasmagorie", können ihm den Lesespaß doch nicht rauben. Opium fürs Lesevolk.
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