Najat El Hachmi

Am Montag werden sie uns lieben

Roman
Cover: Am Montag werden sie uns lieben
Orlanda Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783949545009
Kartoniert, 272 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Katalanischen von Michael Ebmeyer. Ein junges Mädchen marokkanischer Herkunft wächst an der Peripherie von Barcelona auf. Inmitten der religiösen und kulturellen Zwänge ihres muslimisch geprägten Umfelds sehnt sie sich nach Freiheit. Doch die Ausgangsbedingungen sind kompliziert, sodass ihr Weg in die Freiheit nur gelingen wird, wenn sie einen hohen Preis dafür zahlt.Alles beginnt an jenem Tag, an dem sie ein Mädchen kennenlernt, das aus einem freieren Elternhaus kommt und all das verkörpert, wonach sie sich sehnt. Ihre neue Freundin stellt sich den Herausforderungen ihres Lebens als Frau mit einer Energie, einem Enthusiasmus und einer Entschlossenheit, die sie faszinieren und dazu bringen werden, in ihre Fußstapfen zu treten …Najat El Hachmi eröffnet in ihrem Roman intensive Einblicke in die Erfahrungen von jungen Frauen aus Einwanderungsfamilien, die aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sozialen Schicht und ihrer Herkunft unterdrückt werden - und zeigt, wie sie für ihre Freiheit kämpfen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 10.10.2022

Rezensentin Sylvia Staude muss beim Lesen von Najat El Hachmis aktivistischem Roman über junge, aus Marokko stammende Frauen in der katalanischen Gesellschaft sofort an die Protest im Iran denken. Das Buch erzählt laut Staude vom weiblichen Ringen um Akzeptanz und Freiheit und ist ein politischer, feministischer Text, die Ich-Erzählerin zeigt Mut, dann wieder Wut und Enttäuschung, so Staude. Das Engagement für die muslimische Frau ist laut Staude auf jeder Seite spürbar.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 02.07.2022

Rezensentin Carola Ebeling ist beeindruckt davon, wie Najat El Hachmi in ihrem Roman von weiblichen Ausbruchsversuchen, auch scheiternden, erzählt. Ebeling verweist zunächst auf autobiografische Parallelen zum Buch: El Hachmi wurde 1979 in Marokko geboren und kam mit acht Jahren nach Katalonien. Die Erzählerin in ihrem Roman, ebenfalls Schriftstellerin, berichtet nun auch von Migrationserfahrungen: in einer "klaren Sprache" und einem "sehr persönlichen Ton", so Ebeling, geht es um sexuelle Scham im Kontext religiöser Erziehung, um das wegen einer Schwangerschaft aufgegebene Studium, und um die Einsicht, dass Freiheitsgewinn und Verbundenheit zur Familie nicht vereinbar sind, liest Ebeling. Die Freundin, an die sich die Ich-Erzählerin teilweise in Briefform wendet, analysiert die Kritikerin als einen "verheißungsvoll schimmernden Spiegel", weil sie alles besser zu machen scheint. Auch von Rassismuserfahrungen in der modernen spanischen Gesellschaft ("Moros" werden Menschen aus Nordafrika dort zum Teil abwertend genannt) liest Ebeling interessiert. Ein "vielschichtiges" Buch über Schmerz, Zerrissenheit und Wut von Migrantinnen, lobt die Kritikerin abschließend.