Ökonomien der Zurückhaltung

Kulturelles Handeln zwischen Askese und Restriktion
Cover: Ökonomien der Zurückhaltung
Transcript Verlag, Bielefeld 2010
ISBN 9783837612608
Kartoniert, 383 Seiten, 32,80 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Barbara Gronau und Alice Lagaay. Es gibt kulturelle, ästhetische und politische Handlungsformen, die einer Ökonomie der Zurückhaltung folgen. Handlung erscheint hier nicht nur als freiwilliges, affirmatives Tun, sondern auch als Zusammenspiel von Sich-Zurückhalten (Zaudern, Zögern, Diskretion) und Zurückgehalten-Werden (Nicht-Können, Nicht-Dürfen). Die interdisziplinären Beiträge des Bandes untersuchen ein diskursives Feld entlang der Begriffe Abstinenz, Diskretion, Reserviertheit und Beschränkung mit einem doppelten Fokus: der Askese als innerer, selbst auferlegter Zurückhaltung und der Restriktion als äußerem Zurückgehalten-Werden.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.01.2011

Das Raffinement der Zurückhaltung klingt zumindest Ralf Konersmann nicht mehr ganz so raffiniert im Ohr. Konferenzkekse kennt doch inzwischen jedes Kind, meint er. Recht hat er, und auch ihre  Instrumentalisierung im Sinne der Produktivitätssteigerung. Dass nun einer wie Agamben da einen blinden Fleck zu haben scheint und in seinem Beitrag für den von Barbara Gronau und Alice Lagaay herausgegebenen Band ausgerechnet mittelalterliches Klosterleben als Mobilisierung begreift, ist Konersmann ein Rätsel. Schade, wenn sich ausgerechnet daran auch andere Beiträger ein Beispiel nehmen, findet der Rezensent, der auf der Unterscheidung von geistiger Einkehr und Konferenzkeks beharrt. Umso besser allerdings gefallen ihm philosophische Tiefenbohrungen wie sie Andreas Hiepko im Band vornimmt, wenn er sich terminologisch an Rousseau abarbeitet und dem Rezensenten so eine ganze "Ideenlandschaft" eröffnet.
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